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: Nur ein Drittel der Forschenden sind Frauen

von Michaela Waldow
11.02.2024 | 11:31 Uhr
Knapp ein Drittel der Forschenden an Unis und Forschungseinrichtungen sind Frauen. Potenzial wäre da, denn mehr als die Hälfte der Studienbeginner sind weiblich.
Forscherin im Labor.Quelle: Imago
Forschung und Wissenschaft haben in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht, aber das Ungleichgewicht bleibt bestehen. 2021 lag der Frauenanteil in Deutschland gerade mal bei 29 Prozent.
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Gleichberechtigte Beteiligung in der Forschung ist notwendig, um Auswirkungen auf Männer und Frauen in sozialen, psychologischen und medizinischen Belangen gleichermaßen zu berücksichtigen.

Mehr als die Hälfte der Studienanfänger ist weiblich

Potenzial wäre grundsätzlich genug da: Mehr als die Hälfte der neu eingeschriebenen Studierenden im wissenschaftlichen Bereich ist weiblich. Doch je höher die Stufen der Qualifikation, desto kleiner wird der Frauenanteil. 37 Prozent habilitieren, gerade noch 28 Prozent arbeiten hauptberuflich als Professorin.
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In den europäischen Ländern ist es ähnlich. In der Mehrzahl der Länder besitzen mehr Frauen als Männer einen Hochschulabschluss.
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In der Forschung hingegen geben die Männer in den europäischen Ländern den Ton an. 2021 lag der Frauenanteil in Deutschland gerade mal bei 29 Prozent. Im EU-Durchschnitt lag der Anteil bei rund 34 Prozent.
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Knapp sieben Prozent der Nobelpreistragenden sind Frauen

Obwohl also Frauen in vielen Ländern die Mehrheit der Hochschulabsolventen stellen, mündet das nicht in höhere wissenschaftliche Positionen. Folglich sind Frauen auch bei der Vergabe von Wissenschaftspreisen unterrepräsentiert: Nur 6,7 Prozent aller Nobelpreistragenden sind Frauen.
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Frauen studieren häufiger Fächer im Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, in denen nur wenig entsprechende Stellen frei sind. Für die MINT-Bereiche (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), in denen Fachkräfte gesucht werden, entscheiden sie sich seltener. Von allen 2020 in den MINT-Studiengängen neu Eingeschriebenen waren rund ein Drittel Frauen.
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Gründe für den niedrigen Frauenanteil in Forschung und Wissenschaft sind vielfältig, unter anderem:
  • alte Rollenklischees
  • fehlende weibliche Vorbilder, um die Geschlechterklischees zu durchbrechen
  • ungleiche Aufstiegschancen
  • mangelnde Unterstützung
  • fehlende Netzwerke
  • Arbeitsort und -zeiten unflexibel
  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Karriere, Kinder und Kompromisse

Nach wie vor stehen mehr Frauen als Männer vor der Aufgabe, Karriere und Kinderbetreuung zu meistern. Das führt dazu, Kompromisse einzugehen oder sogar Karrieren aufzugeben. Der Frauenanteil mit einem hohen Bildungsabschluss, der in Teilzeit arbeitet, beträgt mehr als ein Drittel.
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Der Internationale Tag der Frauen in der Wissenschaft am 11. Februar ist Anlass, auf dieses noch immer bestehende Ungleichgewicht hinzuweisen. Er weist auf die Notwendigkeit hin, Frauen aktiv in der Forschung zu unterstützen, um ein vielfältigeres und gerechteres wissenschaftliches Umfeld zu schaffen.

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