: Journalisten streiken für Aufklärung

15.03.2023 | 11:06 Uhr
In Griechenland gibt es für 24 Stunden keine aktuellen Nachrichten. Die Journalisten streiken für die lückenlose Aufklärung des verheerenden Zugunglücks vom 1. März mit 57 Toten.
"Griechenland frisst seine Kinder" und "Der Staat mordet" steht auf den Schildern bei Demonstrationen für die Opfer des Zugunglücks (Archivbild).Quelle: dpa
Keine Moderationen im Radio, keine Online-Texte, keine Zeitungen - In Griechenland sind Journalistinnen und Journalisten in einen 24-stündigen Streik getreten, einen Tag lang wird es keine Nachrichten geben. Ihre Gewerkschaften fordern die umfassende Aufklärung des Zugunglücks, das sich vor gut zwei Wochen ereignete und bei dem 57 Menschen starben sowie Dutzende verletzt wurden.

Filme und Musik statt aktueller Nachrichten

Im Radio und Fernsehen liefen statt aktueller Berichte Nachrichtenmagazine vergangener Tage, Dokumentationen, Musiksendungen oder Filme. Nachrichten werde es erst ab Donnerstag, 0 Uhr (Ortszeit/23:00 Uhr MEZ), wieder geben.
Die Zeitungen werden am kommenden Tag nicht erscheinen, teilten die Journalistengewerkschaften weiter mit. Auch auf den Internetportalen gab es nichts Neues: "Schweigen für 24 Stunden für die 57", titelte eine der wichtigsten griechischen Nachrichtenportale.

Katastrophalen Zustände bei der griechischen Bahn

Ein Bahnhofsvorsteher in der Stadt Larisa hatte einen Intercityzug in der Nacht zum 1. März auf die falschen Gleise geschickt. Anschließend kam es zum Zusammenstoß mit einem Güterzug. Die Ermittlungen zeigen jedoch, dass neben dem menschlichen Fehler auch die katastrophalen Zustände bei der griechischen Bahn und politisches Unvermögen die Ursachen des Unfalls waren.
Neben den Journalisten fordern auch alle anderen Gewerkschaften des Landes, dass die Verantwortlichen für das Unglück zur Rechenschaft gezogen werden. Am Donnerstag sind landesweite Streiks geplant, die vor allem den Bereich Verkehr in Griechenland lahmlegen werden.
 Und auch in den vergangenen Tagen gingen zahlreiche Menschen in Griechenland auf die Straße:
Quelle: dpa