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: Wenn harmlose Pollen ein Problem sind

von Michaela Waldow
10.03.2023 | 05:12 Uhr
Die Pollen sind zurück und mit ihnen das Niesen, Schniefen und Augenjucken bei Millionen Menschen in Deutschland. Und immer mehr Menschen entwickeln eine Pollen-Allergie.
Knapp jeder siebte Erwachsene leidet unter Heuschnupfen.Quelle: Imago
Schnupfen, Niesreiz und juckende Augen - so fühlt sich der Frühling für Millionen Menschen an: Heuschnupfen, nicht immer gefährlich, aber maximal unangenehm. Beinahe jeder siebte Erwachsene in Deutschland leidet darunter.
Die saisonale allergische Rhinitis ist eine allergische Reaktion auf bestimmte Pollen, die hauptsächlich im Frühling und Sommer in der Luft zu finden sind. Sie tritt auf, wenn das Immunsystem des Körpers auf den Kontakt mit Pollen reagiert, indem es Histamin und andere Entzündungsstoffe freisetzt, was zu den bekannten Symptomen führt.
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Immer mehr Menschen entwickeln eine Allergie gegen Pollen. Gründe gibt es einige:
  • Die zunehmende Luftverschmutzung: Der erhöhte CO2-Anteil in der Luft führt dazu, dass die Pollen mehr Eiweiß produzieren, gleichzeitig reizt der Feinstaub in der Luft die Schleimhäute, so dass Pollen eher reizen.
  • Besonders starke Pollenjahre: In diesen Mastjahren kommt es zu einer maximalen Samenproduktion bei Pflanzen mit nicht jährlicher Frucht- und Pollenbildung.
  • Klimawandel: Durch lange warme Jahreszeiten verlängern sich auch die Pollenflugzeiten. Und lange Trockenperioden führen bei den Pflanzen zusätzlich zu einer höheren Pollenproduktion.
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Auch bei Kindern ist die Pollen-Allergie weit verbreitet. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2018 hatten elf Prozent der Kinder im Alter von 3 bis 17 Jahren in ihrem Leben eine Heuschnupfendiagnose. In Deutschland sind somit über eine Million Kinder und Jugendliche von Heuschnupfen betroffen. Bei Kindern und Jugendlichen zählt die Pollen-Allergie neben Neurodermitis zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Mit steigendem Alter nimmt die Zahl der Allergiker zu.

Allergenes Ambrosia breitet sich aus

Bei den allergenen Pollen spielen in Deutschland besonders die von Birke, Hasel, Erle und Esche sowie von Süßgräsern und Beifuß eine Rolle. Zusätzlich breitet sich gerade eine weitere hochallergene Pflanze bei uns aus. Noch ist Ambrosia in Deutschland relativ wenig verbreitet, was sich aber bei der invasiven Art in den kommenden Jahren ändern wird. Damit wird auch Häufigkeit der Allergien zunehmen, wie eine Studie dazu prognostiziert:
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Die Symptome von Heuschnupfen variieren von Person zu Person, nicht immer sind sie so schwerwiegend, dass sie das tägliche Leben beeinträchtigen. Lästig sind sie in jedem Fall.

Was gegen Heuschnupfen hilft

Es gibt Möglichkeiten, den Heuschnupfen zu behandeln und die Symptome zu lindern. Gegen die Symptome gibt es Medikamente wie Antihistaminika und intranasale Steroide, die die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen im Körper hemmen.
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Um es gar nicht erst zur allergischen Reaktion kommen zu lassen, kann eine allergen-spezifische Immuntherapie (ASIT) helfen, bei der eine Person allmählich steigende Mengen des Allergens erhält, auf das sie allergisch ist, um das Immunsystem des Körpers zu trainieren, es zu tolerieren.

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