: 14-Jährige stirbt nach Angriff auf Schulweg

05.12.2022 | 18:39 Uhr
In Illerkirchberg bei Ulm sind zwei Mädchen, 13 und 14 Jahre alt, angegriffen worden - vermutlich mit einem Messer. Die 14-Jährige stirbt. Ein 27-Jähriger steht unter Tatverdacht.
Ein Mann soll zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule in Illerkirchberg bei Ulm vermutlich mit einem Messer angegriffen und so schwer verletzt haben, dass eine 14-Jährige starb. Die beiden Opfer waren am Montag in ein Krankenhaus gebracht worden, wie die Polizei mitteilte. Dort erlag die Schülerin ihren schweren Verletzungen. Das zweite Mädchen ist 13 Jahre alt. Sie sei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Mutmaßlicher Täter trug Messer bei Festnahme bei sich

Der mutmaßliche Angreifer ist ein 27-Jähriger, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der Asylbewerber aus Eritrea sei verletzt und unter polizeilicher Bewachung in einer Klinik. Bei ihm hatten Beamte den Angaben nach ein Messer gefunden, das die Tatwaffe sein könnte.
Der Beschuldigte habe die Mädchen gegen 7.30 Uhr auf der Straße in einem Wohngebiet angegriffen, sagte ein Polizeisprecher. "Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb", teilten die Ermittler mit. Eine Obduktion der Leiche soll Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Beschuldigter soll Asylbewerber aus Eritrea sein

Der Angreifer soll den Angaben zufolge aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat wieder dorthin geflüchtet sein. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie auf drei Bewohner. Während der verletzte 27-Jährige ins Krankenhaus gebracht worden sei, hätten die Beamten die beiden anderen Männer mit zur Dienststelle genommen.
Staatsanwaltschaft und Polizei wollen nun ermitteln, was hinter dem Angriff auf die beiden Mädchen stecken könnte und ob der Tatverdächtige und die Jugendlichen sich vorher kannten. Ob der 27-Jährige schon bei der Polizei bekannt war, blieb zunächst unklar.

Tatort in Illerkirchberg abgesperrt

Den Tatort hatten die Einsatzkräfte nach dem Vorfall mit rot-weiß-gestreiftem Flatterband abgesperrt. Zur Spurensicherung waren Menschen in Ganzkörper-Schutzanzügen vor Ort. Am Ende blieben Markierungen am Boden und an einer Mauer entlang der Straße.
Der SWR zitierte Bürgermeister Markus Häußler, die Gemeinde stehe unter Schock. Man werde den betroffenen Familien zur Seite stehen. "Es ist furchtbar", sagte er der örtlichen Zeitung "Südwest Presse". Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich auf Twitter und erklärte, die Polizei ermittle mit Hochdruck alle Hintergründe.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf Twitter:
Illerkirchberg ist eine Gemeinde im Süden von Ulm. Sie liegt im Alb-Donau-Kreis, unmittelbar an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern. Knapp 5.000 Menschen lebten hier Ende 2021.
Quelle: dpa, AFP, ZDF