: Besonders viele Hornissen in diesem Sommer

23.06.2023 | 13:55 Uhr
Bei der Insektenbeobachtung der Naturschutzverbände sind in diesem Sommer auffällig viele Hornissen gesichtet worden. Das sei aber kein Grund zur Sorge, sagt eine Biologin.
Hornissen eilt oftmals ihr schlechter Ruf voraus. Dabei sind sie sehr nützlich für die Natur (Symbolbild).Quelle: dpa
Nicht gefährlich, dafür nützlich: Bei der Mitmachaktion "Insektensommer" sind in diesem Jahr in Deutschland besonders viele Europäische Hornissen gemeldet worden, wie der bayerische Naturschutzverband LBV in Hilpoltstein mitteilte. Ihr gefährlicher Ruf eile ihnen zu Unrecht voraus, sagte LBV-Expertin Tarja Richter.
Weder sind Hornissen sonderlich aggressiv, noch sind ihre Stiche gefährlicher als die von anderen Wespen oder Bienen. Sie sind im Gegenteil sogar sehr friedfertig und stechen nur, wenn sie massiv gestört oder verfolgt werden.
Tarja Richter, Naturschutzverband LBV
Dafür gelten sie als besonders nützlich: "Unsere heimischen Hornissen bestäuben zum Beispiel Johannisbeeren und fliegen - anders als Bienen - auch bei kühleren Temperaturen, Wind, Regen und sogar in der Nacht."

Hornissen sorgen für Insektengleichgewicht

Ein Hornissenvolk, bestehend aus bis zu 700 Tieren, vertilge täglich bis zu 500 Gramm Insekten. Damit sorgten Hornissen auch dafür, dass die Insektenpopulationen im Gleichgewicht bleiben.
Vom 2. bis 11. Juni konnten sich Menschen an der Zählaktion beteiligen und ihre Insektenbeobachtungen melden. Ein zweiter Zeitraum für den "Insektensommer" läuft vom 4. bis 13. August. In der ersten Beobachtungsphase lagen Helle und Dunkle Erdhummel auf Platz eins, gefolgt von der Steinhummel und der Hainschwebfliege.

Verbände wollen auf Bedeutung aufmerksam machen

Die Aktion - gemeinsam initiiert vom LBV und vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) - soll wichtige Hinweise liefern, wie es den Käfern, Hummeln, Bienen und Schmetterlingen hierzulande geht. Außerdem wollen die Verbände die Menschen auf die Bedeutung der Insekten und deren Gefährdung aufmerksam machen.
Quelle: dpa

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