: Vier Männer stehen vor Gericht

08.08.2023 | 16:03 Uhr
Die Staatsanwaltschaft Dresden wirft vier Männern vor, mit Shisha-Kohlen einen Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz ausgelöst zu haben. Sie stehen nun vor Gericht.
Vier Männer sollen im Juli 2022 einen Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz ausgelöst haben. (Archivbild)Quelle: dpa
Rund ein Jahr nach dem Waldbrand nahe der Bastei im Nationalpark Sächsische Schweiz hat die Staatsanwaltschaft Dresden vier Männer wegen Brandstiftung angeklagt. Sie sollen das Feuer im Elbsandsteingebirge beim gemeinsamen Rauchen zweier Shisha-Pfeifen ausgelöst haben, trotz einer Hitze- und Trockenphase mit sehr hoher Waldbrandgefahr, wie die Behörde mitteilte.

Feuerwehreinsatz kostete Tausende Euro

Die Flammen des kleineren Waldbrandes breiteten sich demnach bis auf 2.500 Quadratmeter aus und waren von der Feuerwehr in dem unwegsamen Gelände schwierig zu löschen. Die Glutnester beschäftigten die Einsatzkräfte tagelang. Die Einsatzkosten betrugen laut Staatsanwaltschaft mehr als 24.000 Euro, der Schaden an "dem ursprünglichen und damit wertvollen Waldbestand des Nationalparks Sächsische Schweiz" sei nicht zu beziffern.
Die Anklage erfolgte beim Amtsgericht Pirna, das nun über die Eröffnung einer Hauptverhandlung entscheiden muss. Die Beschuldigten im Alter zwischen 25 und 26 Jahren sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft teilweise geständig. Sie befinden sich auf freiem Fuß.

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Vorwurf: Vorsätzliche Brandstiftung

Wie die Anklagebehörde in der sächsischen Landeshauptstadt weiter mitteilte, wird einem der Angeklagten vorsätzliche Brandstiftung vorgeworfen. Er soll am 17. Juli 2022, vom Rastplatz der Männer nahe eines Aussichtspunkts, drei glimmende Kohlestückchen aus den Pfeifen einen bewaldeten Abgang hinuntergeworfen haben. Seinen drei Begleitern wird fahrlässige Brandstiftung durch Unterlassen vorgeworfen, weil sie nichts dagegen unternahmen. Das Quartett verließ den Nationalpark anschließend gemeinsam.
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Laut Dresdner Staatsanwaltschaft führte eines der noch glimmenden Kohlestücke "vorhersehbar und vermeidbar" dazu, dass sich dessen Glut auf den trockenen Waldboden übertrug und nach einigen Stunden zu einem offenen Waldbrand wurde. Bei rechtzeitiger Einleitung von Gegenmaßnahmen wäre dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu verhindern gewesen, führte die Behörde aus.

Kurz danach: Weiterer verheerender Waldbrand

Kurz nach dem Waldbrand war Ende Juli 2022 in dem bei Touristen beliebten Nationalpark Sächsische Schweiz unmittelbar an der deutsch-tschechischen Grenze noch ein weitaus größeres Feuer ausgebrochen, das Einsatzkräfte wochenlang beschäftigte.
Bilder der damaligen Brände:

Verheerende Waldbrände loderten in der Sächsischen Schweiz auf deutscher und der Böhmischen Schweiz auf tschechischer Seite.

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Es breitete sich anfangs zeitweise bis auf eine Fläche von 250 Hektar aus. Dieser Brand brach nach damaligen Behördenangaben am 24. Juli auf tschechischem Gebiet aus und breitete sich später bis nach Deutschland aus.
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Quelle: AFP

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