: Bundesverdienstkreuz für Margot Friedländer

23.01.2023 | 16:33 Uhr
Unermüdlich geht die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Schulen und berichtet über das Grauen des Holocaust. In Berlin erhält sie jetzt das Bundesverdienstkreuz.
Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet worden. Im Roten Rathaus übergab Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) der 101-Jährigen die Auszeichnung am Montag im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Giffey erklärte:
Wir verneigen uns heute erneut vor der beeindruckenden Lebensleistung und dem ungeheuren Mut unserer Berliner Ehrenbürgerin Margot Friedländer.
Franziska Giffey, Berlins Oberbürgermeisterin
In bewundernswerter Weise gebe sie Zeugnis von ihrem Leben, von der Verfolgung im nationalsozialistischen Berlin, vom Schicksal ihrer Familie und vom Holocaust.
Margot Friedländer wurde 1921 in Berlin geboren und lebte während der NS-Zeit im Untergrund. Sie überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt trotz Hunger und Zwangsarbeit und emigrierte 1946 nach New York. 2010 zog sie nach Berlin zurück. Seitdem geht sie als Zeitzeugin in Schulen, um die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte wachzuhalten.

Büste von Margot Friedländer im Roten Rathaus

Der Berliner CDU-Landeschef Kai Wegner bezeichnete Friedländer als eine "Jahrhundertpersönlichkeit", die uns immer wieder mahne, dass Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie keine Selbstverständlichkeiten seien. Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes wurde auch eine Büste Friedländers von der Künstlerin Stephanie von Dallwitz enthüllt.

Nachdem 1933 Hitler an die Macht kommt, werden Juden entrechtet und gedemütigt. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verschärft sich das Vorgehen gegen die Juden. Am Ende steht der systematische Völkermord an Millionen Menschen.

24.01.2019 | 07:02 min
Giffey hatte dazu in einer Mitteilung geschrieben: "Mit der Skulptur von Margot Friedländer im Roten Rathaus zeigen wir an prominenter Stelle, dass im Rathaus unserer Stadt auch all die Berliner Jüdinnen und Juden ihren Platz haben, die das menschenverachtende nationalsozialistische Regime vertrieben, deportiert oder ermordet hat."
Friedländer war bereits 2011 mit dem Verdienstkreuz am Bande und 2016 mit dem Verdienstorden des Landes Berlin geehrt worden, 2018 wurde sie zudem Berliner Ehrenbürgerin.
Quelle: dpa, AFP, epd

Mehr über den Holocaust