: Mutmaßlicher Angreifer kommt in Psychiatrie

04.05.2023 | 15:06 Uhr
Nach einer Messerattacke an einer Grundschule in Berlin wird der mutmaßliche Täter in der Psychiatrie untergebracht. Zwei Mädchen waren bei dem Angriff verletzt worden.

Auf einem Schulgelände in Berlin-Neukölln wurden am Mittwoch zwei Mädchen im Alter von sieben und acht Jahren bei einer Messerattacke schwer verletzt.

04.05.2023 | 02:02 min
Nach dem Messerangriff an einer Berliner Grundschule wird der mutmaßliche Täter in der Psychiatrie untergebracht. Auf Antrag der Berliner Staatsanwaltschaft Berlin erließ ein Ermittlungsrichter einen Unterbringungsbefehl. Dem 38-jährigen Mann wird in zwei Fällen versuchter Totschlag vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Generalstaatsanwaltschaft Berlin auf Twitter

Hinweise auf mögliche psychische Erkrankung

Es hieß, es gebe Anhaltspunkte, dass der Mann psychisch krank und nicht schuldfähig sei. Möglicherweise sei unter anderem auch Rauschgiftkonsum Grund für die Krankheit.
Der Mann hatte die Tat gestanden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge soll der Mann zwei sieben und acht Jahre alte Mädchen am Mittwochnachmittag auf dem Pausenhof in Berlin-Neukölln mit einem Küchenmesser angegriffen haben. Auf die Siebenjährige habe er dabei mehrfach eingestochen. Beide Mädchen kamen in ein Krankenhaus und wurden sofort operiert. Beide Kinder seien mittlerweile stabil, wobei bei der Achtjährigen die Lebensgefahr andauere, so die Ermittlungsbehörden.

Hintergründe der Messerattacke in Neukölln weiter offen

Wie es zu der Tat auf dem Schulhof der Evangelischen Schule Neukölln in der Mainzer Straße kam und welchen Hintergrund sie hatte, blieb zunächst unklar. Ebenfalls noch unklar war, ob sich der 38-jährige Tatverdächtige und die beiden Opfer kannten.
Der mutmaßliche Angreifer wurde in der Nähe des Schulgeländes festgenommen, die Polizei stellte ein Messer sicher. Nach Angaben der Ermittler räumte er die Tat ein. Im Laufe des Tages soll der Mann einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

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Mehrere Schüler sahen Gewalttat auf Schulhof

Aus Sicht des Senats war die Tat ein "absoluter Einzelfall und eine Tragödie". Der Schutz vor Angriffen, so gut man ihn überhaupt gewährleisten könne, sei an Berliner Schulen sehr gut vorhanden. Der Fall sei aber nach derzeitigem Stand nicht zu verhindern gewesen. Das Personal an Berliner Schulen sei für Notfälle dieser Art geschult. "Ein Restrisiko wird man niemals ausschließen können", so eine Sprecherin.
Weitere Schülerinnen und Schüler seien Augenzeugen der Tat gewesen. Der Angriff habe in der Nachmittagsbetreuung stattgefunden, während die Kinder auf dem Schulhof gespielt hätten.
Nun sei die Schule am Donnerstag und Freitag als "Begegnungsstätte" geöffnet. Es herrsche aber keine Schulpflicht. Interventionsteams aus Psychologen, Therapeuten und Seelsorgern seien im Einsatz.
Quelle: dpa

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