: Starliner-Astronauten "nicht gestrandet"

29.06.2024 | 13:45 Uhr
Boeing kommt auch in Sachen Raumfahrt nicht aus den Schlagzeilen: Die Raumkapsel Starliner kann aus technischen Gründen nicht von der ISS abdocken. Doch die Nasa wiegelt ab.
Die Internationale Raumstation mit dem Boeing Starliner-RaumschiffQuelle: Reuters
Angesichts der technischen Probleme und Verzögerungen bei der ersten bemannten Weltraummission der Starliner-Kapsel von Boeing hat sich die US-Raumfahrtbehörde Nasa zu beruhigenden Worten veranlasst gesehen.
Die Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams, die bereits vor gut drei Wochen mit der Starliner-Kapsel auf der Internationalen Raumstation ISS angekommen waren, seien "nicht im Weltraum gestrandet", sagte der Leiter des Nasa-Programms für kommerzielle bemannte Raumfahrt, Steve Stich, am Freitag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz. Vielmehr genössen die beiden "ihre Zeit auf der Raumstation", versicherte Stich.

Boeings erste bemannte "Starliner"-Raumkapsel ist Anfang Juni erfolgreich an der ISS angedockt.

07.06.2024 | 00:19 min

Nasa: Astronauten kehren "zur richtigen Zeit" zurück

Die Nasa plane weiterhin, "sie an Bord von Starliner zurückzubringen und sie zur richtigen Zeit nach Hause zu bringen". Boeing-Vize-Chef Mark Nappi sagte, es sei "schmerzhaft" zu lesen, welche negativen Dinge über die Starliner-Mission geschrieben würden.
Wir haben einen sehr guten Testflug gehabt, der bislang erfolgreich ist, und er wird eher negativ betrachtet.
Mark Nappi, Vize-Chef von Boeing

Vor einem Vierteljahrhundert wurde das erste Bauteil der Internationalen Raumstation ins All gebracht. Das Space-Projekt hat seitdem Höhen und Tiefen erlebt.

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Der bemannte Starliner-Flug zur ISS war nach jahrelangen Verzögerungen und zwei abgebrochenen Startversuchen am 5. Juni gestartet. Am folgenden Tag dockte die Kapsel an der ISS an.

Schubdüsentests gegen Boeing-Probleme am Boden

Ursprünglich war geplant gewesen, dass Wilmore und Williams etwa eine Woche auf der Raumstation bleiben. Ihr Rückflug wurde aber wiederholt wegen Fehlfunktionen an den Starliner-Schubdüsen und mehrerer Helium-Lecks verschoben.

Kurz vor dem Start im Mai wurde der Flug der ersten bemannten Boeing-Starliner-Rakete zur ISS abgesagt: wegen technischer Probleme mit einem Sauerstoffventil.

07.05.2024 | 00:19 min
Das Bodenpersonal muss nun weitere Tests vornehmen, um die Ursachen der Probleme genauer zu ergründen. Am Dienstag könnte ein Test der Schubdüsen beginnen, der nach Angaben von Stich mindestens zwei Wochen dauert.
Einige der Schubdüsen, die zum präzisen Manövrieren gebraucht werden, hatten sich beim Andocken an die ISS nicht eingeschaltet, so dass sich das Andocken verzögerte. Die zuständigen Ingenieure wissen nicht, warum die Computersteuerung einige Schubdüsen nicht anwählte, obwohl alle bis auf eine sich starten lassen.

Helium-Leck an Starliner-Raumkapsel unterschätzt

Das erste Helium-Leck an der Starliner-Kapsel war bereits vor ihrem Start zur ISS aufgetreten. Es wurde als so geringfügig eingeschätzt, dass es die Mission nicht gefährde. Während des Flugs traten allerdings weitere Lecks auf.

Boeing-Konkurrent SpaceX hat mit seiner Rakete "Falcon Heavy" einen neuen Wettersatelliten ins All gebracht.

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Technische Probleme sind bei neuen Raumfähren nicht ungewöhnlich. Auch beim Space-Shuttle-Programm der Nasa traten in der Anfangszeit eine Reihe von Problemen auf. Das Starliner-Programm von Boeing ist aber dem direkten Vergleich mit der Raumfähre Crew Dragon des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ausgesetzt.
Sowohl Boeing als auch SpaceX hatten 2014 mehrere Milliarden Dollar von der Nasa erhalten, um Transportmöglichkeiten zur ISS zu entwickeln. SpaceX war bereits 2020 erfolgreich und hat seitdem Dutzende Besatzungsmitglieder zur ISS gebracht.
Quelle: AFP

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