: Neuseeland: Seltener Wal an Strand gespült

15.07.2024 | 09:25 Uhr
Es ist eine Sensation für die Wissenschaft: In Neuseeland ist ein extrem seltener Wal an den Strand gespült worden. Der Bahamonde-Schnabelwal ist bislang kaum erforscht.
Sensationsfund für die Forschung: der Bahamonde-SchnabelwalQuelle: dpa
Ein Exemplar einer der seltensten und am wenigsten bekannten Walarten der Welt ist an einen Strand in Neuseeland gespült worden. Bei dem Kadaver des fünf Meter langen Meeressäugers, der am 4. Juli in der Nähe von Dunedin auf der Südinsel entdeckt wurde, handele es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Bahamonde-Schnabelwal, teilte die örtliche Naturschutzbehörde (DOC) mit.

Wale sind gigantische Klimaretter: Diese Meeresriesen speichern gewaltige Mengen an CO2. Sie haben eine positive Klimawirkung wie ein kleiner Wald. Doch Wale sind bedroht.

07.03.2024 | 29:40 min

Wal-Kadaver im Kühlhaus

Der Wissenschaft sind bis heute nur gut eine Handvoll Exemplare dieser Tierart bekannt. "Bahamonde-Schnabelwale sind eine der am wenigsten bekannten Großsäugetierarten der Neuzeit", sagte DOC-Operationsleiter Gebe Davies.
Aus Sicht der Wissenschaft und des Tierschutzes ist das eine riesige Sache.
Gebe Davies, DOC
Das gerade erst verstorbene Tier biete eine wichtige Gelegenheit, es zu sezieren und die Art weiter zu erforschen.
Genetische Proben wurden bereits zur Analyse eingesandt. Derzeit befindet sich der Wal in einem Kühlhaus, um seine Überreste zu konservieren, bis die nächsten Schritte entschieden seien, schrieb DOC in einer Mitteilung.

Unter Wasser wird es immer lauter - mit gravierenden Folgen für die Meeresbewohner. Auch Wale leiden darunter. Ihre Kommunikation und ihr Ortungssinn werden durch den Lärm gestört.

02.02.2023 | 01:08 min

Maori sollen einbezogen werden

Auch die neuseeländischen Ureinwohner, die Maori, sollen hinzugezogen werden, damit dem Tier der angemessene Respekt entgegengebracht werde, hieß es. Denn für die Maori sind Wale mehr als Tiere: Sie sehen eine direkte Verbindungslinie zwischen sich und den Meeressäugern und betrachten sie als ihre Vorfahren.
Zusammen mit anderen indigenen Inselbewohnern im Südpazifik hatten Maori-Anführer erst im April Wale zu juristischen Personen erklärt.

Noch nie im Meer gesichtet

Der Bahamonde-Schnabelwal heißt mit wissenschaftlichem Namen Mesoplodon traversii. 1874 waren erstmals Kieferteile und Zähne dieser Walart gefunden worden. Seither gab es nur eine Handvoll weiterer Funde - darunter 2010 erstmals zwei komplette Exemplare.
Die Mutter und ihr Kalb waren damals auf der neuseeländischen Nordinsel angeschwemmt worden und kurze Zeit später gestorben. Lebend im Meer wurden die Tiere noch nie dokumentiert.

Wale kommunizieren miteinander und die Wissenschaft geht davon aus, dass der Walgesang der Fortpflanzung/Partnersuche dient.

03.01.2024 | 06:07 min
Quelle: dpa

Mehr zu Walen