: Smogalarm in New York: Wie ein anderer Planet

08.06.2023 | 10:08 Uhr
Rauchschwaden der Waldbrände in Kanada verschleiern den Himmel über New York. Die Stadt warnt vor schlechter Luft - und bereitet die New Yorker auf eine Ausnahmesituation vor.

Die George Washington Bridge verschwindet im Dunst

Sie verbindet Manhatten und New Jersey: Durch die Waldbrände in Kanada verschwindet die George Washington Bridge in New York City im Dunst. (Aufnahme: 07.06.2023)

Quelle: dpa

Der Rauch zahlreicher schwerer Waldbrände in Kanada hat Teile der US-amerikanischen Ostküste eingehüllt und für gefährliche Luftqualität gesorgt. Die Schwaden Hunderter Feuer im Osten Kanadas zogen in südliche Richtung und führten unter anderem in der US-Metropole New York zu einem dichten, nebligen Schleier und einer orangen Färbung des Himmels.
"Mars oder Manhattan?", schrieb eine Userin bei Twitter und veröffentlichte ein Foto der Skyline samt Empire State Bulding. Die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul, sprach von einer "Notfallkrise", wie die "New York Times" berichtete. Der Zustand könne noch mehrere Tage anhalten.
Die Menschen müssen sich auf einen langen Zeitraum vorbereiten.
Kathy Hochul, Gouverneurin des Bundesstaats New York
Hochul kündigte an, der Staat New York werde eine Million N95-Masken an staatlichen Einrichtungen bereitstellen. Die Menschen in New York wurden aufgefordert, sich so weit wie möglich drinnen aufzuhalten und die Fenster zu schließen. An Schulen und Kindergärten wurden sämtliche Outdoor-Aktivitäten abgesagt, viele andere Veranstaltungen unter freiem Himmel wurden ebenfalls abgesagt.

New York sowie Teile der US-Bundesstaaten New Jersey und Pennsylvania sind von dichtem Rauch eingehüllt. Der Qualm kommt aus Kanada, wo derzeit schwere Waldbrände wüten.

08.06.2023 | 01:36 min

Warnung wegen schlechter Luftqualität

Auch in der US-Hauptstadt Washington machen sich die Waldbrände in Kanada bemerkbar. Die Luft war am Mittwoch trüb und es roch verbrannt. Beide Städte sprachen eine Warnung wegen schlechter Luftqualität aus.
In New York gab es zwischenzeitlich die höchste Stufe der Luftverschmutzung: "Gefährlich" - der offiziellen Seite Airnow.gov zufolge sollten alle Bewohner der Acht-Millionen-Metropole in den Gebäuden bleiben und körperliche Aktivitäten vermindern.
Apokalyptisches Bild in Manhattan: Die Stadt ist in Rauchschwaden gehüllt. Quelle: Reuters
Laut der spezialisierten Website IQAir war New York sogar die Großstadt mit den schlechtesten Luftwerten weltweit. Laut der US-Umweltbehörde EPA war die Luftqualität an vielen Orten "ungesund" oder sogar "sehr ungesund". Der Luftqualitätsindex der Behörde zeigte mitunter für New York City, Syracuse und Lehigh Valley in Pennsylvania Werte von über 400 an. Ein Wert von 50 oder darunter gilt als gut, alles über 300 als schädlich.

Evakuierungen in Quebec wegen Bränden

Bereits seit Wochen wüten in Kanadas Westen und mittlerweile auch im Nordosten des Landes zahlreiche Feuer. In der südöstlichen Provinz Nova Scotia hatte sich die Lage zuletzt wieder etwas entspannt.
In der Provinz Quebec im Nordosten des Landes bleibt die Lage dagegen weiter angespannt, Behörden ordneten zuletzt Evakuierungen an. Nach Angaben der Agentur für die Verhütung von Waldbränden in Quebec loderten am Dienstag in der Provinz allein 150 Feuer, von denen mehr als 110 außer Kontrolle geraten waren.

Der Osten Kanadas wird bereits seit Wochen von Waldbränden heimgesucht.

02.06.2023 | 01:21 min
Quelle: AP, dpa, AFP

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