: Mutter und Kind: Ermittlungen nach Ostsee-Tod

01.07.2023 | 17:23 Uhr
Am Donnerstag stürzten ein Kind und seine Mutter von einer Fähre in die Ostsee. Zunächst sah es nach einem Unfall aus. Jetzt ermitteln die polnischen Behörden auch wegen Mordes.
Die Ostseefähre "Stena Spirit" der Stena Line im Hafen von Gdynia. Archivbild.Quelle: dpa
Nach dem Tod eines Kindes und seiner Mutter, die auf einer Ostseefähre über Bord gegangen waren, geht die polnische Staatsanwaltschaft von einem Mordfall aus.
Ermittelt werde nun wegen des "Mordes an einem Kind und des Selbstmordes der Mutter", sagte eine Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Weitere Details nannte sie nicht.

Mutter und Kind waren polnische Staatsbürger

Am Freitag hatte bereits die schwedische Staatsanwaltschaft bekanntgegeben, dass sie Vorermittlungen zum Tatbestand Mord eingeleitet habe, aber nicht nach einem Verdächtigen suche.
Der siebenjährige Junge und seine 1985 geborene Mutter waren beide polnische Staatsbürger. Sie waren am Donnerstag etwa auf halbem Weg zwischen dem polnischen Danzig und dem südschwedischen Karlskrona in der Ostsee über Bord gegangen.

Schnell Hilfe finden

Es gibt Hilfe, auch in scheinbar ausweglosen Situationen. "Ich weiß nicht mehr weiter", "Ich kann nicht mehr": Wenn Ihre Gedanken darum kreisen, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie unbedingt, mit jemandem darüber zu sprechen - egal, ob Familie, Freunde oder Menschen, die sich auf diese Themen spezialisiert haben.

Schnelle Hilfe: Telefonseelsorge (0800 111 0 111), Nummer gegen Kummer (116 111), im Notfall Polizei (110) oder Rettungsdienst (112) anrufen!

Die Gesellschaft für Suizidprävention führt eine Übersicht der Angebote auf ihrer Webseite www.suizidprophylaxe.de.

Weitere Beratungsangebote

Lass Dir helfen - Freunde fürs Leben ist ein Verein der Jugendliche und junge Erwachsene über die Themen Suizid und seelische Gesundheit aufklärt.

Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe (0800 33 44 533) - im Netz unter: www.deutsche-depressionshilfe.de

Hilfe für Angehörige

Unfallversion stimmt nicht mit Bildern von Überwachungskamera überein

In einer großangelegten Rettungsaktion wurden beide nach etwa einer Stunde im Wasser gefunden und per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, wo sie später starben.
Wie es genau zu dem Vorfall auf der Fähre "Stena Spirit" kam, darüber gab es unterschiedliche Angaben. Zunächst hatte es geheißen, das Kind sei ins Wasser gefallen und die Mutter hinterhergesprungen.
Später sagte allerdings eine Sprecherin der Reederei Stena Line dem Webportal der polnischen Boulevardzeitung "Fakt", man habe Videoüberwachungsmaterial gesichert, das diese Version nicht bestätige.
Quelle: dpa