Eine starke Explosion hat am Mittwoch ein Gebäude am linken Seine-Ufer in Paris erschüttert und einen Brand ausgelöst. Dabei wurden 37 Menschen verletzt, vier davon lebensgefährlich. Zwei Menschen würden noch vermisst und unter den Trümmern vermutet, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Mittwochabend am Explosionsort.

Nach vorläufigem Ermittlungsstand gehen die Ermittler von einem Gasleck aus. Die Explosion brachte ein mehrgeschossiges Gebäude im fünften Arrondissement teils zum Einsturz und löste einen großen Brand aus, der auf mehrere Nachbargebäude übergriff. Mehrere Häuser wurden evakuiert.

Die Feuerwehr rief die Bevölkerung auf, sich vom Brandort nahe dem Jardin du Luxembourg fernzuhalten und den Rettungskräften ein schnelles Eingreifen zu ermöglichen. Gebäude in der Umgebung wurden nach Polizeiangaben evakuiert.

Am Abend meldete die Feuerwehr, der Brand sei inzwischen unter Kontrolle, zwei Menschen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft zunächst noch vermisst.

Wie der städtische Beigeordnete Édouard Civel mitteilte, habe es eine Gasexplosion an der Place Alphonse Laveran gegeben. Videoaufnahmen der Zeitung "Le Parisien" zeigten ein eingestürztes, brennendes Gebäude. 230 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Der Pariser Polizeichef Laurant Nunez sagte, bei dem Gebäude handele es sich um eine Privatschule, die 1965 gegründete Paris American Academy. In ihr werden Modedesign, Innenarchitektur und kreatives Schreiben gelehrt.

Das Feuer war den Angaben zufolge am Abend eingedämmt, aber noch nicht gelöscht. Ein Übergreifen der Flammen auf zwei Nachbargebäude habe die Feuerwehr verhindern können, so Polizeichef Nunez weiter. Die Stabilität der beiden Gebäude sei schwer beeinträchtigt. An dem Einsatz waren rund 270 Feuerwehrleute beteiligt.

Die Bürgermeisterin des Arrondissements, Florence Berthout, sagte, die Explosion sei extrem heftig gewesen. Die Umgebung wurde abgeriegelt.

Die Innenstadt von Paris war am Mittwochabend voller Menschen, da am 21. Juni traditionell ein stadtweites Musikfest mit zahlreichen Konzerten stattfindet. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung auf. Untersucht werde auch, so die Polizei, ob gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen wurde