: Private Astronauten kehren aus Weltall zurück

15.09.2024 | 13:51 Uhr
Zwei von ihnen unternahmen den ersten privaten Weltraumspaziergang in der Geschichte der Raumfahrt. Nun sind die vier Privat-Astronauten der "Polaris Dawn" zurück auf der Erde.

Der erste privat finanzierte Weltraumspaziergang ist geglückt. Zwei Crewmitglieder der Mission "Polaris Dawn" haben 740 Kilometer entfernt von der Erde ihre Raumkapsel verlassen.

12.09.2024 | 01:10 min
Die aufsehenerregende private Weltraum-Mission "Polaris Dawn" ist beendet. Das Raumschiff Crew Dragon mit vier privaten Astronauten an Bord landete am Sonntagvormittag (MESZ) an mehreren Fallschirmen hängend im Meer, wie auf Livebildern des Unternehmens SpaceX zu sehen war.
Es traf vor der Küste Floridas auf das Wasser und wurde von Booten zu einem Schiff gezogen. Dort kletterten die vier privaten Astronauten nacheinander aus der Kapsel - überglücklich strahlend und winkend gingen sie ihre ersten Schritte nach der Rückkehr aus dem Weltall. Es folgten medizinische Untersuchungen.

Größte Entfernung zur Erde seit Apollo-Mission

Begonnen hatte der Ausflug des Milliardärs Jared Isaacman und drei weiterer Laien-Astronauten vor sechs Tagen. Nach dem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral an der Westküste Floridas stieg die Crew Dragon bis in etwa 1.400 Kilometer Höhe auf.
Das sei die größte Entfernung von Menschen zur Erde seit den letzten Apollo-Missionen zum Mond in den frühen 1970er Jahren, hatte SpaceX betont. Die seit Jahrzehnten betriebene Raumstation ISS befindet sich in etwa 400 Kilometern Höhe.

Spott für Weltraumspaziergang

Später folgte der riskanteste Teil der Unternehmung, von SpaceX als "erster kommerzieller Weltraumspaziergang" angekündigt. Jeweils 15 bis 20 Minuten sollten Isaacman und die SpaceX-Angestellte Sarah Gillis demnach draußen bleiben und die erstmals verwendeten Raumanzüge testen. Frei im Weltraum schwebten die Laien-Astronauten während der jeweils nur wenige Minuten dauernden Aktion rund 740 Kilometer über der Erde aber nicht, sie blieben auf einer Art Leiter im Eingang der Crew Dragon.

Mit der Mission Polaris Dawn sollen heute vier Amateurastronauten einen Weltraumspaziergang unternehmen. Das Raumfahrtunternehmen Space X hat die Amateure drei Jahre vorbereitet.

12.09.2024 | 01:19 min
In sozialen Medien und Foren gab es für die Kurztrips neben viel Bewunderung auch Spott. Das sei, wie den Oberkörper aus dem Schiebedach eines Autos zu strecken, nur eben bei 26.000 Stundenkilometern und trotzdem ohne Fahrwind, schrieb jemand. Isaacman solle für den nächsten Flug Nachlass bekommen, hieß es an anderer Stelle. Schließlich habe er nicht viel vom Weltraumspaziergang gehabt, für den er bezahlt habe.
Der milliardenschwere Unternehmer Isaacman führte die Mission in Abstimmung mit SpaceX-Gründer Elon Musk, der am Boden blieb.

Das US-Unternehmen SpaceX hat seine Mission "Polaris Dawn" gestartet. Die vier Astronauten an Bord der Rakete sollen den ersten privat finanzierten Weltraumspaziergang unternehmen.

10.09.2024 | 01:09 min

Ex-Astronaut: Zeichen des Fortschritts

Das wirklich besondere an "Polaris Dawn" sieht der ehemalige Astronaut Ulrich Walter darin, dass keiner der vier Menschen an Bord ein herkömmlich ausgebildeter Raumfahrer war.
Für mich ist das ein Zeichen für Fortschritt in der Raumfahrt: Die Technik ist so einfach zu bedienen, dass man keine herkömmlich ausgebildeten Astronauten dafür braucht,
Ulrich Walter, Ex-Astronaut
betonte Raumfahrtexperte Walter.
Den Sinn der Mission sieht der Raumfahrtexperte daher auch weniger in den Experimenten, von denen nichts Großartiges zu erwarten sei. "Es geht um Weltraumtourismus", sagte er. "Es geht darum, den Leuten zu zeigen, dass auch Menschen wunderbar fliegen können, die keine erfahrenen Astronauten sind."

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Quelle: ZDF
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Quelle: dpa

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