: Prozess gegen Tennisprofi Zverev eingestellt

07.06.2024 | 11:01 Uhr
Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat den Körperverletzungsprozess gegen Alexander Zverev gegen eine Geldauflage eingestellt. 200.000 Euro soll der Tennisprofi insgesamt zahlen.
Zverev muss im Gegenzug für die Einstellung des Verfahrens eine Geldauflage von 200.000 Euro zahlen.Quelle: dpa
Der Prozess gegen den deutschen Tennisprofi Alexander Zverev wegen angeblicher Körperverletzung ist ohne Urteil bereits am dritten Tag beendet worden. Das Amtsgericht-Tiergarten in Berlin stellte das Verfahren gegen eine Geldauflage ein. Zverev muss demnach insgesamt 200.000 Euro zahlen. Davon fließen 150.000 Euro an die Staatskasse und 50.000 an einen Sammelfonds für gemeinnützige Einrichtungen. Eine Verurteilung gab es nicht.
Mit der Zustimmung zur Zahlung einer Geldauflage ist kein Schuldeingeständnis verbunden. Zverev gilt weiterhin als unschuldig. Staatsanwaltschaft, Verteidigung von Zverev und seine Ex-Freundin als Nebenklägerin stimmten diesem Weg zur Beendigung des Verfahrens zu. Beide Seiten hätten den Konflikt friedlich lösen wollen, so das Gericht.
Zverev erschien selbst nicht vor Gericht. Er spielt derzeit beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Paris. 

Anklage: Zverev soll ehemalige Freundin gewürgt haben

Dem 27-jährigen Zverev war in der Anklageschrift vorgeworfen worden, seine ehemalige Freundin Brenda Patea im Mai 2020 nachts im Flur ihrer gemieteten Airbnb-Wohnung in Berlin bei einem heftigen Streit gegen eine Wand gedrückt und mit beiden Händen gewürgt zu haben. Sie habe anschließend unter Atemnot gelitten und heftige Schmerzen gehabt, sagte der Staatsanwalt. Schmerzen und Schluckbeschwerden hätten mehrere Tage angehalten. 
Brenda Patea, die ehemalige Lebensgefährtin des deutschen Tennisspielers Alexander Zverev und Mitklägerin, trifft am 31.05.2024 im Gerichtsgebäude in Berlin ein. (Archivbild)Quelle: AFP
Das Amtsgericht erließ in der Sache im Oktober 2023 Strafbefehl gegen Zverev und setzte eine Geldstrafe von 450.000 Euro fest. Da Zverev anschließend Einspruch gegen den Strafbefehl einlegte, kam es zum Prozess vor dem Amtsgericht. Seine Verteidigung wies den Vorwurf in dem am 31. Mai begonnenen Verfahren zurück. Dieser fuße nur auf Behauptungen, sei nicht belastbar und widersprüchlich, sagte Zverevs Rechtsanwalt damals.
Eine Gerichtssprecherin sagte über den Vorwurf der Körperverletzung: "Es ist offen, was passiert ist."

Ex-Freundin Patea zweieinhalb Stunden als Zeugin ausgesagt

Die Ex-Freundin Patea hatte am Montag zweieinhalb Stunden als Zeugin unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt und sich dann krankgemeldet. Am ersten Prozesstag vor einer Woche hatten die Verteidiger von Zverev ihr vorgeworfen, die Beschuldigungen über eine Körperverletzung erfunden zu haben.
Pateas Anwältin sprach daraufhin von einer Kampagne gegen ihre Mandantin, mit der man ihre Glaubwürdigkeit erschüttern und sie psychisch unter Druck setzen wolle.
Quelle: dpa, AFP

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