: Experten: Charles muss mit Andrew brechen

05.01.2024 | 19:56 Uhr
Prinz Andrew und Jeffrey Epstein - der Königsbruder und der Pädophile werden in neuen Gerichtsdokumenten mehrfach in Verbindung gebracht. Nun soll König Charles mit Andrew brechen.
An Weihnachten durfte sich Prinz Andrew noch mit König Charles zeigen - aber war das das letzte Mal?Quelle: imago
Den Start ins neue Jahr dürfte sich König Charles III. deutlich angenehmer vorgestellt haben. Doch die jüngsten Schlagzeilen deuten an, dass es stürmisch werden könnte für den britischen Monarchen. "Royale Schande", titelte das Boulevardblatt "Sun", das eigentlich als äußerst palastnah gilt. Im Fokus einmal mehr: Prinz Andrew, skandalumwehter Bruder des Königs.
69 Mal, so haben britische Medien nachgezählt, taucht der 63-Jährige in den Gerichtsdokumenten auf, die ein US-Gericht jüngst zum Missbrauchsskandal um den Multimillionär Jeffrey Epstein veröffentlichte. Dass Andrew nicht nur beiläufig in Verbindung mit Epstein stand, ist seit langem bekannt.

Queen Elizabeth hatte stets die Krone vor das Wohl der Familie gestellt. König Charles wollte es anders machen.

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Aufschrei nach neuerlichen Andrew-Verwicklungen

Die Gerichtsdokumente, die Hunderte Seiten umfassen, stammen aus einem Zivilstreit zwischen Epstein-Opfer Virginia Giuffre und Epstein-Komplizin Ghislaine Maxwell. Eine Namensnennung bedeutet dabei nicht, dass die Person aktiver Teil des Missbrauchsnetzwerks um Epstein war, sondern zunächst nur, dass der Name in dem Zivilprozess fiel.
Doch die detaillierten Vorwürfe gegen Andrew, die diese Dokumente nahelegen, führen nun zu einem neuen Aufschrei in der britischen Öffentlichkeit. Sogar Premierminister Rishi Sunak wurde zum Fall befragt, äußern wollte er sich aber nicht.

Royal-Experten fordern Charles' Bruch mit seinem Bruder

Charles stehe unter gewaltigem Druck, Andrew zu bestrafen, schrieb die "Sun". "Der König wäre klug beraten, die Verbindung zu seinem Bruder vollständig abzubrechen", sagte sein Biograf Robert Jobson dem Blatt. "Andrew ist eine Belastung, und dieser Skandal geht nicht weg." Für den Royals-Experten Phil Dampier sind die neuesten Veröffentlichungen "der letzte Sargnagel".
Falls Andrew den Gedanken gehegt hat, er könnte irgendwann zurückkommen, hat das diese Hoffnungen zerstört.
Phil Dampier
Doch welche Möglichkeiten hat der König? Schon seit Jahren ist Andrew kein "working royal" mehr, der im Namen der königlichen Familie offizielle Termine wahrnimmt. Die "Daily Mail" zitierte Quellen aus dem Palast, er werde nun auf keinen Fall mehr in den engen Kreis zurückkehren.

König Charles hat sich schon als junger Thronfolger Ökologie in der Landwirtschaft eingesetzt und sich für gesellschaftliche Belange eingesetzt.

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Wird Andrew in Harrys ehemaliges Zuhause ziehen?

Der König werde zudem existierende Pläne mit Nachdruck vorantreiben, seinen Bruder aus dem großzügigen Domizil Royal Lodge auf Schloss Windsor zu werfen und ihn in das kleinere Frogmore Cottage umzuziehen, das zuletzt Charles' jüngerer Sohn Prinz Harry genutzt hatte.
Doch das gilt eher als symbolischer Schritt. Schon tauchen erste Forderungen auf, der König solle dem Achten der britischen Thronfolge den Titel Herzog von York entziehen.

Zum ersten Mal als Staatsoberhaupt hat König Charles III. das britische Parlament in London eröffnet. In der traditionellen "King’s Speech" verlas Charles das Regierungsprogramm.

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Monarchiegegner zeigen Herzog von York an

Ohne Reaktion dürfte der Fall vor allem Monarchiegegnern in die Hände spielen. Sie sehen sich ohnehin im Aufwind, da in Umfragen seit dem Tod von Queen Elizabeth der Unmut über die Institution wächst.
Die Organisation Republic zeigte Andrew nun bei der Londoner Polizei an - die aber zunächst keine Ermittlungen aufnahm. "Sollten uns neue und relevante Informationen zur Kenntnis gebracht werden, werden wir diese wie bei jeder Angelegenheit bewerten", hieß es.
Republic-Chef Graham Smith aber fordert Antworten. Schließlich sei Andrew zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Taten ein aktives Mitglied der Royal Family sowie Sonderbeauftragter der britischen Regierung für internationalen Handel gewesen. Smith wittert eine Ausnahme für den Royal: Gegen jeden anderen Beschuldigten würde ermittelt werden.
Quelle: dpa

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