: Schauspieler Donald Sutherland ist tot

21.06.2024 | 08:36 Uhr
"Brillant", "vielschichtig" - eine "Leinwandikone": Die Trauer um Donald Sutherland ist groß. Der vielfach ausgezeichnete kanadische Schauspieler ist mit 88 Jahren gestorben.

"Einer wie keiner" – so würdigte ihn US-Präsident Biden. Sutherland war bis ins hohe Alter aktiv und wurde 2017 mit dem Ehrenoscar ausgezeichnet. Sutherland wurde 88 Jahre alt.

21.06.2024 | 01:24 min
Mit Trauer und Anteilnahme haben Stars auf den Tod des kanadischen Schauspielers Donald Sutherland reagiert. "Mein Herz ist gebrochen", schrieb Oscar-Preisträgerin Jane Fonda (86), die mit Sutherland den Psychothriller "Klute" (1971) gedreht hatte, auf Instagram. "Donald war ein brillanter Schauspieler und ein vielschichtiger Mensch."
Schauspieler Michael Douglas (79) wünschte Sutherland auf Instagram, dass er in Frieden ruhe. "Was für ein liebenswerter, talentierter und interessanter Mann." Der deutsche Regisseur Roland Emmerich (68) sprach von einem "großen Privileg, mit dem unglaublich begabten und legendären Donald Sutherland" den Film "Moonfall" gedreht zu haben.
Eine wahre Leinwand-Ikone des modernen Kinos hat uns verlassen.
Regisseur Roland Emmerich
Auch Stars wie Elijah Wood, John Cusack oder Rob Lowe drückten in den sozialen Medien ihre Trauer über den Tod des Schauspielers aus.

Auch Jane Fonda trauert um ihren Kollegen - hier beim Filmfest in Cannes.

04.06.2024 | 04:01 min

Sohn Kiefer Sutherland: "Einer der wichtigsten Schauspieler in der Geschichte des Films"

Sutherland war am Donnerstag im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Kanadier hatte in über 150 Filmen und TV-Produktionen mitgespielt, darunter "Das dreckige Dutzend", "Wenn die Gondeln Trauer tragen" und die Filmreihe "Die Tribute von Panem".
Sein Sohn, Kiefer Sutherland, äußerte sich auf X zum Tod seines Vaters: "Mit schwerem Herzen sage ich euch, dass mein Vater, Donald Sutherland, gestorben ist. Ich persönlich denke, dass er einer der wichtigsten Schauspieler in der Geschichte des Films ist. Nie von einer Rolle eingeschüchtert, gut, schlecht oder hässlich. Er hat geliebt, was er getan hat, und getan, was er geliebt hat, und um mehr kann man nicht bitten. Ein gut gelebtes Leben."
X-Post von Kiefer Sutherland
Im kommenden November soll Sutherlands Autobiografie erscheinen, in der der Schauspieler seine jahrzehntelange Karriere in Hollywood Revue passieren lassen wollte.

Ingenieurwesen in Toronto studiert

Sutherland wurde als Sohn eines Geschäftsmannes und einer Mathematiklehrerin in Kanada geboren. Er wuchs in Nova Scotia auf und war im Alter von 14 Jahren Discjockey mit seinem eigenen Radiosender.
Er studierte Ingenieurwesen an der Universität von Toronto, wechselte aber zu Englisch und spielte im Schultheater mit. Nach seinem Abschluss 1956 ging Sutherland zur London Academy of Music and Dramatic Arts, um Schauspiel zu studieren. Sutherland begann, in West-End-Stücken und im britischen Fernsehen aufzutreten.
Donald Sutherland mit dem Ehrenoscar.Quelle: dpa, Chris Pizzello
Sein erster Film in den USA war "Das dreckige Dutzend", in dem er 1967 einen psychopathischen Offizier spielte. Altmans Komödie "M.A.S.H." machte ihn zum Star. In den 70er Jahren arbeitete Sutherland mit den besten Regisseuren dieser Zeit, auch wenn diese mit ihm nicht immer ihre beste Arbeit ablieferten.
Federico Fellini machte ihn zu "Casanova", Bertolucci zum faschistischen Gutsbesitzer Attila in dem Drama "1900". Robert Redford holte ihn für sein Regiedebüt "Eine ganz normale Familie" vor die Kamera. Alle wollten mit Sutherland arbeiten, darunter legendäre Regisseure wie Claude Chabrol, Louis Malle und Ken Russell. Doch als Hollywood-Star sah er sich nicht. 2019 sagte er bei einer Ehrung in San Sebastián:
Ich weiß nichts über Hollywood. Ich arbeite nur.
Donald Sutherland
Mit seiner dritten Ehefrau Francine Racette lebte er weitab von der kalifornischen Filmmetropole in seiner kanadischen Heimat, im Osten der Provinz Québec.

Hollyood-Star Michael Douglas würdigte seinen Kollegen. Hier ein Interview von ihm mit "hallo deutschland".

10.04.2024 | 03:17 min

Ehrenoscar für streitbaren Weltstar

Trotz seiner Erfolge wurde er nie für einen Oscar in den Schauspielkategorien nominiert. 2017 erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk. "Made Up, But Still True" (etwa: Erfunden, aber trotzdem wahr) ist sein erstes Werk als Autor. Als Schauspieler erfolgreich wurde auch Kiefer Sutherland, eines seiner fünf Kinder. Seinen Stern auf dem "Walk of Fame" in Hollywood bekam Donald Sutherland 2011, neben der Plakette seines Sohnes.
Sutherland nahm nie ein Blatt vor den Mund. Als er 2019 beim Filmfest im nordspanischen San Sebastián einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhielt, beklagte er die "Bullshit"-Haltung von Politikern beim Kampf gegen den Klimawandel: "Ich habe Kinder, ich habe Enkel, und die Welt, die ich ihnen hinterlasse, ist eine, in der sie nicht leben können." Jetzt hat er diese Welt verlassen.
Quelle: Reuters, ZDF, dpa, AFP, AP

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