: Salman Rushdie: Erster Auftritt nach Attentat

19.05.2023 | 15:04 Uhr
Vor neun Monaten wurde Salman Rushdie von einem Angreifer schwer verletzt. Erstmals ist er nun öffentlich wieder aufgetreten. Seine Botschaft: "Gewalt darf uns nicht abschrecken."
Salman Rushdie hat zum ersten Mal seit dem Angriff auf ihn im vergangenen Sommer wieder öffentlich auf einer Veranstaltung gesprochen.Quelle: AFP
Neun Monate nach einem lebensbedrohlichen Messerangriff ist der Schriftsteller Salman Rushdie überraschend erstmals wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten. Der 75-Jährige nahm am Donnerstagabend (Ortszeit) an einer Gala-Veranstaltung der Schriftstellervereinigung PEN America im New Yorker Naturkundemuseum teil und wurde mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Rushdies Teilnahme an der Veranstaltung war nicht angekündigt worden.
Der britisch-indische Autor mit US-Staatsbürgerschaft, der seit dem Angriff vom vergangenen August auf einem Auge blind ist, ließ sich zunächst auf dem roten Teppich fotografieren. Er trug dabei eine Brille mit einem schwarzen Glas über dem rechten Auge.
Tweet der Schriftstellerorganisation PEN America

Rushdie dankt Rettern: "Verdanke ihnen mein Leben"

Rushdie hielt anschließend eine emotionale Rede vor den 700 Gästen der Gala. "Der Terrorismus sollte uns nicht in Angst und Schrecken versetzen", sagte er laut einer Pressemitteilung von PEN America.
Gewalt darf uns nicht abschrecken. Der Kampf geht weiter.
Salman Rushdie, Schriftsteller
Rushdie war am 12. August bei einer Konferenz in Chautauqua im US-Bundesstaat New York angegriffen und schwer verletzt worden. Anwesende hatten den Angreifer, einen US-Bürger mit libanesischen Wurzeln, überwältigen können. "Ohne diese Menschen würde ich sicherlich heute nicht hier stehen", sagte der Schriftsteller am Donnerstagabend.
Ich war an diesem Tag das Ziel, aber sie waren die Helden. Sie hatten an diesem Tag allen Mut. Ich verdanke ihnen mein Leben.
Salman Rushdie
Der 75-jährige Schriftsteller Salman Rushdie wurde 2022 bei einem Auftritt mit einem Messer attackiert.

"Die Satanischen Verse" machten Rushdie zum Ziel von Extremisten

Rushdie lebte jahrelang unter strengem Polizeischutz an immer wieder wechselnden geheimen Orten. Wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed in seinem Buch "Die Satanischen Verse" hatte Irans damaliges geistliches Oberhaupt Ayatollah Khomeini 1989 in einer Fatwa zur Tötung des Schriftstellers aufgerufen.
Vor dem Angriff vom August hatte Rushdie aber ein relativ normales Leben geführt und war immer wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten.
Quelle: AFP

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