: Taucher dringen in gesunkene Jacht vor

21.08.2024 | 11:57 Uhr
Höhlentauchern ist es gelungen, in die vor Sizilien gesunkene Segeljacht vorzudringen. Die Vermissten - unter ihnen ein britischer Tech-Milliardär - wurden bislang nicht gefunden.

Vor der Küste Siziliens suchen Rettungskräfte weiter nach Passagieren der gesunkenen Luxusjacht. Sechs Personen werden noch vermisst, darunter auch ein britischer Tech-Milliardär.

20.08.2024 | 00:21 min
Nach dem Sinken einer Jacht vor der Küste Siziliens ist es den Spezialtauchern gelungen, in den Schiffsrumpf vorzudringen. Dafür mussten die auf Höhlen spezialisierten Taucher eine drei Zentimeter dicke Glasscheibe unter Wasser öffnen. Dies meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Feuerwehr.

Schieflage erschwert Tauchgänge

Durch einen kleinen Spalt gelangten sie ins Innere der Luxusjacht "Bayesian", allerdings noch immer nicht in die Kabinen im Unterdeck, in denen die sechs Vermissten vermutet werden.
Die Segelyacht "Bayesian" vor ihrem Untergang.(Archivfoto)Quelle: Imago
Das Wrack der etwa 50 Meter langen "Bayesian" befindet sich in einer Tiefe von 49 Metern auf dem Meeresgrund. Das Schiff liegt nach Angaben der Feuerwehr auf der Seite, was die Arbeiten unter Wasser erschwert. Am Dienstag konnten die Taucheinheiten der Feuerwehr bereits einige Räume unterhalb der Kommandobrücke untersuchen.

Sizilien: Unwetter ließ Luxusjacht sinken

Die etwa 50 Meter lange Luxusjacht "Bayesian" war am frühen Montagmorgen infolge eines schweren Unwetters mit starken Winden vor dem Hafen von Porticello im Norden Siziliens untergegangen.
An Bord waren insgesamt 22 Menschen, wie die Küstenwache mitteilte. 15 Menschen konnten nach dem Unglück gerettet und an Land gebracht werden. Zunächst wurden sieben Menschen vermisst, später fanden Einsatzkräfte eine Leiche im Wasser.

Gewitter und Blitze sind schön anzusehen, werden aber von vielen Menschen sehr unterschätzt. Was sollte man tun und lassen, wenn ein Unwetter aufzieht?

09.08.2024 | 02:18 min

Schwierige Bergungsaktion

Die Bemühungen konzentrieren darauf, in die Wohn- und Schlafräume der auf der Seite liegenden Jacht vorzustoßen. "Die Räume im Inneren eines Boots sind sehr beengt", schilderte Feuerwehrsprecher Luca Cari.
Wenn man auf ein Hindernis stößt, ist es sehr schwierig zu umgehen, genauso schwer ist es, Alternativrouten zu finden.
Luca Cari, Sprecher der Feuerwehr
Die Bergung der Passagiere ist so kompliziert, dass sie die Rettungskräfte an den Fall der "Costa Concordia" erinnert. Das Kreuzfahrtschiff war 2012 vor der Küste der Toskana gesunken. Damals waren 32 Menschen ums Leben gekommen. "Die "Bayesian" ist eine kleine "Concordia"", zitierten italienische Medien einen der beteiligten Rettungstaucher.

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr hat ein Schiff auf dem Fluss Hunte in Niedersachsen eine Eisenbrücke gerammt. Zwei Besatzungsmitglieder wurden leicht verletzt.

24.07.2024 | 00:18 min

Vermisste: Vier Briten, zwei US-Amerikaner

Bei den sechs Vermissten handelt es sich nach Behördenangaben um vier Briten sowie zwei Staatsangehörige der USA. Wie Medien in Italien übereinstimmend berichteten, soll sich neben dem von Boulevardmedien in seiner Heimat als "britischer Bill Gates" bezeichneten Mike Lynch auch dessen 18-jährige Tochter unter den Vermissten befinden. Lynchs Frau konnte demnach gerettet werden und wird in einem Krankenhaus behandelt
Italienischen Medienberichten zufolge waren die Passagiere Gäste von Lynch. Der Unternehmer hatte demnach auf der Jacht seinen Freispruch im Prozess um einen mutmaßlichen Milliardenbetrug gefeiert.

Freispruch sollte gefeiert werden

Lynch ist Mitgründer der Softwarefirma Autonomy, die 2011 für elf Milliarden US-Dollar an den US-Konzern Hewlett Packard verkauft wurde. Um diesen Deal drehte sich der Prozess in San Francisco. Der Autonomy-Kauf gilt als eines der schlimmsten Übernahme-Debakel im Silicon Valley.  Lynch und der frühere Finanz-Manager Steve Chamberlain - der ausgerechnet wenige Tage vor dem Schiffsunglück beim Joggen tödlich von einem Auto erfasst wurde - sollen Hewlett-Packard über den finanziellen Zustand des Unternehmens getäuscht haben. Doch die Geschworenen sahen es anders - und entschieden überraschend auf Freispruch.
Berichten zufolge gehört die "Bayesian" Lynchs Familie und ist nach dem Satz von Bayes benannt, einem mathematischen Satz aus der Wahrscheinlichkeitstheorie.

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Quelle: ZDF
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Quelle: AFP, dpa

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