: Deutsche Umwelthilfe fordert Böller-Verbot

01.01.2024 | 15:53 Uhr
An privaten Böllern scheiden sich die Geister. Für die einen unverzichtbar, für die anderen eine Katastrophe für Tiere und Umwelt. Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Verbot.

In der Silvesternacht ist es zu weniger heftigen Ausschreitungen gekommen als erwartet. Dennoch gab es tödliche Unfälle mit Silvesterkrachern und Angriffe auf Einsatzkräfte.

01.01.2024 | 01:47 min
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine "verheerende Böller-Bilanz" der Silvesternacht gezogen. Dies betreffe alle Bereiche von teils schwer verletzten Menschen über den erneuten gezielten Beschuss anderer Menschen mit Pyrotechnik bis hin zu neuen dramatischen Höchstwerten bei gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen, erklärte der Umwelt- und Verbraucherschutzverband am Montag in Berlin.

Viele Deutsche kommen über die polnische Grenze, um sich für den Jahreswechsel mit Feuerwerkskörpern einzudecken.

29.12.2023 | 02:08 min
Die krankmachende Feinstaubbelastung sei in Deutschland durch Pyrotechnik wieder in die Höhe geschnellt. So hätten die Stundenwerte an der Messstelle Frankfurter Allee in Berlin in der Silvesternacht mit fast 800 Mikrogramm pro Kubikmeter um mehr als 150 Prozent über denen vor einem Jahr gelegen, hieß es. Verglichen mit dem letzten Corona-Jahr mit einem Böllerverbot seien sie sogar um 700 Prozent gestiegen.

Umweltbelastung, Müll und Tiere in Panik

Auch die Belastungen für die Umwelt durch den mit Rückständen verunreinigten Müll seien enorm. Silvester sei zudem "eine Nacht des Schreckens für Millionen Tiere, die durch die Knallerei in Panik versetzt wurden", gewesen. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch forderte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf, ein Böllerverbot zu verhängen. Der Verkauf und die Benutzung von Pyrotechnik durch Privatpersonen zu Silvester müsse wie bereits im gesamten Rest des Jahres verboten werden, betonte er.
Wir brauchen ein Böllerverbot, damit künftig alle Menschen und Tiere ein gutes und gesundes neues Jahr erleben können anstatt Schmerzen und Verlust.
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch
Der Umweltverband rief zugleich dazu auf, sich einem offenen Brief für ein Böllerverbot anzuschließen.

Ab heute kann Feuerwerk verkauft werden. Die Freude bei den Pyro-Fans ist groß, aber die Rufe nach einem Böllerverbot werden lauter. Viele Städte haben Verbotszonen eingerichtet.

28.12.2023 | 02:06 min
Das neue Jahr startete für viele friedlich und ausgelassen. Allerdings gab es auch Unfälle und vereinzelt Krawalle. Drei junge Männer wurden bei Unfällen mit Pyrotechnik getötet. Polizei und Feuerwehr meldeten vor allem aus größeren Städten erneut Angriffe auf Einsatzkräfte. Die Silvesternacht im Überblick:
Quelle: dpa

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