: Schüsse in Sindelfingen: Tatmotiv noch unklar

12.05.2023 | 13:36 Uhr
Nach den Schüssen mit zwei Toten in Sindelfingen gehen die Ermittlungen weiter. Das Tatmotiv ist weiter unklar - der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft.
Zu den Motiven hinter den Schüsse auf dem Mercedes-Gelände in Sindelfingen wird weiter ermittelt.Quelle: epa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 53-Jähriger soll zwei Männer auf dem Werksgelände von Mercedes-Benz in Sindelfingen erschossen haben
  • Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft, die Motive der Tat sind noch unklar
  • Gegen den Mann ist Haftbefehl wegen Totschlags in zwei Fällen erhoben worden
  • Die Staatsanwaltschaft geht von einem Einzeltäter aus
Nach den tödlichen Schüssen im Mercedes-Werk in Sindelfingen nahe Stuttgart rätseln Polizei und Staatsanwaltschaft weiter über den Anlass für die Tat. "Das Tatmotiv ist weiter unklar", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Man schließe derzeit nichts aus, auch keinen politischen Hintergrund. Ein 53-Jähriger soll zwei Kollegen - allesamt Mitarbeiter der Logistikfirma Rhenus - erschossen haben. Polizei und Staatsanwaltschaft kündigten eine schriftliche Stellungnahme an. Der mutmaßliche Schütze sitzt in Untersuchungshaft. Er habe beim Haftrichter keine Angaben gemacht

Haftbefehl wegen Totschlags in zwei Fällen

Bei den beiden Toten handelt es sich den Angaben zufolge um zwei 44 Jahre alte Männer. Ein Haftrichter erließ beim Amtsgericht Stuttgart Haftbefehl gegen den Verdächtigen, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Dem Mann wird demnach Totschlag in zwei Fällen zur Last gelegt. Die Tatwaffe wurde sichergestellt. Dabei handele es sich um eine Pistole, die der 53-Jährige wahrscheinlich illegal besessen habe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mit. 
Am Montag soll es eine Schweigeminute in dem Werk in Sindelfingen geben, wie ein Sprecher des Autobauers mitteilte. Außerdem gebe es vor Ort einen Trauerraum in Erinnerung an die Opfer.

Konzern kündigt Schweigeminute an

In einer Mitteilung des Konzerns hieß es: Die "tragischen Nachrichten aus Sindelfingen von heute Morgen haben uns zutiefst bestürzt und geschockt. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen Kolleginnen und Kollegen vor Ort."
Die Produktion in Halle 56, in der sich die Tat ereignete, bleibt vorerst gestoppt. Bis einschließlich Sonntag soll dort nicht gearbeitet werden.

Verdächtiger nach Tat vom Werksschutz festgesetzt

Den Ermittlungen zufolge hatte der Tatverdächtige am Morgen die Produktionshalle betreten und schoss jeweils auf die beiden Opfer, wie die Polizei in Ludwigsburg zusammen mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart mitteilte.
Der Werksschutz habe den mutmaßlichen Täter noch in der Halle festgesetzt und der Polizei übergeben. Die Halle sei evakuiert, das Werksgelände überprüft und gesichert worden. Es habe keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden.
Sindelfingen liegt bei Stuttgart im Kreis Böblingen. Der Standort ist nach Unternehmensangaben das traditionsreichste Fahrzeugwerk der Mercedes-Benz Group AG. In Sindelfingen werden Fahrzeuge der Ober- und Luxusklasse produziert, darunter die Mercedes-S-Klasse und Mercedes-Maybach-S-Klasse. Rund 35.000 Mitarbeiter arbeiten dort.
Quelle: AFP, dpa, ZDF