: US-Höhlenforscher nach neun Tagen gerettet

12.09.2023 | 01:58 Uhr
Ein internationales Rettungsteam hat den US-Höhlenforscher Mark Dickey aus über tausend Metern Tiefe befreit. Der 40-Jährige hatte eine Blutung im Magen-Darm-Trakt erlitten.

In der Türkei hatte ein amerikanischer Höhlenforscher in eintausend Meter eine Magenblutung erlitten. Er wurde von Helfern medizinisch versorgt und schließlich gerettet.

12.09.2023 | 01:38 min
Ein schwer erkrankter US-Höhlenforscher ist am Montag in einer dramatischen Rettungsaktion nach neun Tagen aus einer Höhle in der Südtürkei befreit worden. Die türkische Höhlenforschungsgesellschaft teilte mit, Mark Dickey sei aus der Höhle herausgeholt und zu einem Zelt für medizinische Hilfe gebracht worden.
Es ist unglaublich, wieder an der Erdoberfläche zu sein.
Mark Dickey, Höhlenforscher
Seine Eltern Debbie und Andy Dickey bestätigten gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass ihr Sohn "in stabilem Zustand" aus der Höhle gebracht worden sei. Das sei für sie "unbeschreiblich erleichternd und erfüllt uns mit unglaublicher Freude".
Tweet des türkischen Höhlenforscher-Verbands

Bluttransfusion 1.040 Meter unter der Erde

Der 40-jährige Forscher war in der Morca-Höhle nahe der türkischen Mittelmeerküste in Not geraten. Er war mit einem internationalen Forscherteam für Kartierungsarbeiten in die dritttiefste Höhle in der Türkei geklettert.
In einer Tiefe von 1.120 Metern erlitt er eine Blutung im Magen-Darm-Trakt. In der Folge wurde er von Rettungskräften zunächst in ein Basislager in 1.040 Metern Tiefe gebracht, wo er Bluttransfusionen erhielt.

Die Rettungsaktion für den Höhlenforscher begann vor über einer Woche.

08.09.2023 | 02:31 min

Komplexe Rettungsaktion

Nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad hatten Dickeys Kameraden wegen dessen inneren Blutungen die Rettungskräfte verständigt. Daraufhin eilten 150 Einsatzkräfte aus dem In- und Ausland zu Hilfe, um Dickey sicher aus der Höhle zu bringen.
Die Rettung war hochkomplex: Unter anderem mussten enge Höhlengänge aufgesprengt werden, weil Dickey mit einer speziellen Vorrichtung herausgebracht werden musste, die aber nicht durch die engen Höhlengänge passte.

Unterirdischer Krankentransport per Trage

Die Höhlenforschungsgesellschaft hatte sich zuvor angesichts der Rettung zuversichtlich gezeigt: "Wenn alles gut geht, sollte Mark bis heute Abend oder morgen vollständig gerettet sein", hieß es am Montag.
Demnach konnten die Rettungsteams den 40-Jährigen mit einer Trage weiter nach oben transportieren. Bis zur Oberfläche fehlten demnach am Montagmittag nur noch 180 Meter.

2014: Rettung eines Forschers in Deutschland

In Deutschland hatte 2014 eine Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle, der längsten und tiefsten Höhle Deutschlands, für Aufregung gesorgt.
Damals war ein Höhlenforscher von einem Steinschlag am Kopf getroffen worden und in einer elf Tage dauernden Rettungsaktion aus 1.000 Metern Tiefe wieder ans Tageslicht gebracht worden.

Höhlen üben eine magische Anziehungskraft aus - selbst wenn ihre Entdeckung und Erforschung lebensgefährlich ist.

28.09.2023 | 29:10 min
Quelle: AFP, AP, dpa

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