: Weihnachtsmärkte beklagen Gema-Gebühren

04.12.2023 | 17:04 Uhr
Viele Weihnachtsmarktbetreiber kritisieren die gestiegenen Lizenzkosten der Gema - und verzichten deshalb auf Musik. Die Gema weist die Vorwürfe zurück.
In vielen Städten ist Weihnachtsmarkt ohne klassische Weihnachtsmusik dieses Jahr bereits Realität. Denn die Gema hat teils deutlich höhere Rechnungen verschickt.Quelle: dpa
Als Protest gegen die aus ihrer Sicht hohen Musiklizenz-Kosten der Gema spielen am Montag deutschlandweit viele Weihnachtsmärkte keine Musik. An dem sogenannten "Tag der Stille" beteiligen sich neben Weihnachtsmärkten in Leipzig und Dresden auch Märkte in Magdeburg, Erfurt, Hannover und Rostock.
"Es ist ungewohnt, aber es geht durchaus", hieß es von einem Weihnachtsmarkt-Sprecher am frühen Nachmittag aus Magdeburg. Dennoch fehle etwas.

Weihnachtsmarktbetreiber kritisieren höhere Lizenzkosten

Die Weihnachtsmarktbetreiber kritisieren die im Vergleich zu den Vorjahren höheren Lizenzkosten für die Musiknutzung. Die Gema als Verwaltung der Musikrechte wehrt sich gegen die Vorwürfe. Grund für den vermeintlichen Anstieg sind laut Gema falsche Angaben der Weihnachtsmarktbetreiber. Vorstandsmitglied Georg Oeller hat in der vergangenen Woche gesagt:
Einige große, umsatzstarke Märkte haben uns deutlich zu kleine Flächen gemeldet.
Georg Oeller, Vorstandsmitglied Gema

Nicht nur die Stadt Hanau musste im vergangenen Jahr kräftig draufzahlen für ihre Weihnachtslieder. Die Neuberechnung der Gema ist auch für andere Weihnachtsmärkte problematisch.

01.12.2023 | 03:11 min

Kosten um bis zu 1.000 Prozent gestiegen

Viele Betreiber stehen nun in Kulanz-Verhandlungen mit der Verwertungsgesellschaft. Der Leipziger Marktleiter begründete die Aktion am Montag wie folgt:
Wir wollen mit der Gema im Gespräch bleiben und uns nicht pauschal abspeisen lassen.
Der Leipziger Marktleiter
Über Nacht seien die Kosten um bis zu 1000 Prozent gestiegen. Deutschlandweit hat die Gema nach eigenen Angaben rund 3.350 Rechnungen an Weihnachtsmarktbetreiber für das Jahr 2022 versendet. In 167 Fällen habe es höhere Gebühren gegeben, in 35 Fällen sogar im fünfstelligen Bereich.

Weihnachtsmärkte ohne die passende musikalische Untermalung: Kaum vorstellbar. Doch weil die Gema in manchen Städten höhere Gebühren fordert, könnte das bald Realität werden.

28.11.2023 | 01:29 min
Quelle: dpa

Mehr zum Thema