: Sorge vor schwerem Hochwasser

13.09.2024 | 17:59 Uhr
Polen, Tschechien und Österreich wappnen sich gegen schwere Überschwemmungen. Auch im Südosten Deutschlands ist die Lage angespannt, Dauerregen und Schnee werden erwartet.

In den Alpen schneit es bereits und in Teilen Deutschlands setzt langsam der Dauerregen ein. Meteorologen sagen Extremwetter mit drohenden Hochwassern für das kommende Wochenende voraus.

13.09.2024 | 01:52 min
Dauerregen, Schnee und mögliche Hochwasser: Meteorologen blicken besorgt auf das Wetter der kommenden Tage. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt im Südosten Deutschlands eine "intensivierende Dauerregenlage" teils mit Unwettern voraus. Dramatisch ist die Situation vor allem in mehreren deutschen Nachbarländern: In Österreich, Tschechien und Polen bereiten sich die Behörden auf schwere Überschwemmungen vor.

Ein Tief bringt in den nächsten Tagen extremen Starkregen nach Mitteleuropa mit bis 350 Liter pro Quadratmeter. Meteorologin Katja Horneffer erläutert, wo es besonders viel regnet.

12.09.2024 | 01:57 min

Vorbereitungen auf Hochwasser in Polen und Tschechien

Die Behörden in Polen riefen angesichts anhaltender Regenfälle die Bürger auf, Vorkehrungen für den Fall von Überschwemmungen zu treffen. Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich auf Hochwasser einstellen, sagte Vize-Innenminister Wieslaw Lesniakiewicz dem Radiosender Rmf.fm. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren Ort geparkt werden.
Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.
Wieslaw Lesniakiewicz, Vize-Innenminister Polens
Regierungschef Donald Tusk nahm in Breslau an einer Besprechung des Krisenstabs teil. Die niederschlesische Stadt war beim Oder-Hochwasser 1997 zu einem Drittel überschwemmt worden.

Dresden schaut gebannt auf Hochwasser in Tschechien

Auch entlang der Flüsse in Tschechien laufen die Vorbereitungen auf das drohende Hochwasser auf Hochtouren. Die Regierung berief einen Krisenstab ein. Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei "rasant erhöht" worden, teilte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny mit.
Die Entwicklung im deutschen Nachbarland wird wegen der eingestürzten Carolabrücke derzeit in Dresden besonders aufmerksam beobachtet. Die Moldau fließt nördlich von Prag in die Elbe.

Mit kleinen Sprengungen hat das THW, Teile der eingestürzten Brücke getrennt. Denn die Zeit wird knapp: Ab Sonntag droht Hochwasser.

13.09.2024 | 01:27 min

Österreichs Bahn rät von Reisen ab

Wegen der erwarteten Starkregenfälle und Stürme in Österreich gaben die Österreichischen Bundesbahnen eine Reisewarnung aus. Alle Fahrgäste wurden aufgerufen, nicht dringend notwendige Zugfahrten zwischen Freitag und Sonntag zu verschieben. Bereits in der Nacht auf Freitag wurde die Bahnstrecke zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein im Salzburger Land wegen starken Schneefalls gesperrt.
Mehrere Straßen in Österreich waren wegen umgestürzter Bäume oder liegengebliebener Fahrzeuge blockiert. Andere Routen, wie etwa die Großglockner Hochalpenstraße, wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen. In manchen Gebieten galt Schneekettenpflicht. Ab 800 Meter herrsche Lawinengefahr, warnte das Bundesland Salzburg.

Konzerte und Fußballspiele abgesagt - Flüge in Wien verspätet

Von Freitag bis Dienstag könnten im Großteil des Alpenlandes 100 bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, hieß es vom staatlichen Meteorologie-Institut Geosphere Austria. In Teilen Niederösterreichs und Oberösterreichs könnten es demnach auch mehr als 300 Liter werden. Entlang der Donau bereiteten sich Einsatzkräfte auf ein Hochwasser vor, wie es etwa alle 10 bis 15 Jahre vorkommt, hieß es von den Behörden. Unter anderem wurden mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut und Sandsäcke gefüllt.
Reisende mussten am Freitag am Flughafen Wien mit Verspätungen rechnen. Wegen der Unwetter-Situation wurden Freiluft-Konzerte und Fußballspiele abgesagt.

Dauerregen vor allem im Südosten Deutschlands

Ab Freitag intensivieren sich die Niederschläge in Bayern von den Alpen bis zum Bayerischen Wald. Es werden verbreitet Mengen zwischen 40 bis 60 Litern pro Quadratmeter erwartet, ab dem Chiemgau ostwärts könnten es in Staulagen rund 100 Liter pro Quadratmeter werden. Der Regen breitet sich auch auf Ostsachsen und Südbrandenburg aus.
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Bis zu 50 Zentimeter Neuschnee möglich

In den Hochlagen der Alpen setzt zudem starker Schneefall ein. Auf den Gipfeln der Alpen, des Erzgebirges und möglicherweise auf dem Brocken sind Sturmböen bis zur Stärke neun möglich, an exponierten Stellen können schwere Sturmböen der Stärke zehn auftreten.
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Auf den Gipfeln der Alpen und des Erzgebirges bleibt es stürmisch. In den bayerischen Alpen könnte es nach dem ersten Schnee laut DWD in den kommenden Tagen auf über 1.500 Metern Höhe bis zu 50 Zentimeter Neuschnee geben.
Quelle: dpa, AFP, ZDF

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