: Wohl grüne statt weißer Weihnacht

16.12.2022 | 15:13 Uhr
Viel Hoffnung auf Schnee an den Weihnachtstagen hat der Deutsche Wetterdienst nicht - Schuld ist ein Wetterumschwung. Bis dahin bleibt es aber erst einmal kalt.
In Deutschland bleibt es um die Feiertage draußen eher grün. Quelle: dpa
Blütenweißer Pulverschnee, bizarre Eiskristalle an den Bäumen, klirrender Frost und blauer Himmel: Der Traum von der weißen Weihnacht wird wohl in diesem Jahr wahr werden - ganz weit im Norden Europas. 
In Deutschland dagegen sieht die Realität nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ernüchternd aus. Statt Traumlandschaften in Weiß dürfte matschiges Tauwetter die Feiertage bestimmen.
Es deutet sich eher eine grüne Weihnacht an.
Andreas Friedrich, DWD-Meteorologe 
Meteorologisch sei das nichts Ungewöhnliches, betont Friedrich. "Das berühmte Weihnachtstauwetter", sagt er. Außerdem sei weiße Weihnacht in Deutschland - verschärft durch die Klimaerwärmung - eher die Ausnahme als die Regel.

Temperaturanstieg durch Wetterumschwung

Nur etwa alle zehn Jahre liegen den Angaben zufolge hierzulande an den Feiertagen flächendeckend mehr als zehn Zentimeter Schnee. Zuletzt war das im Jahr 2010. Zumindest statistisch gesehen wäre es also wieder einmal an der Zeit. Als Jahr mit weißer Weihnacht deutschlandweit gilt außerdem 1981.

Weihnachtszeit - Geschenkezeit: Aber wer schenkt dabei was und wie viel?

16.12.2022 | 06:39 min
Als "überwiegend weiße Weihnacht" an mindestens einem der Feiertage bezeichnet der DWD in den vergangenen Jahrzehnten die Jahre 1986, 1970, 1969 und 1963.
Ursache für die grünen Weihnachten dieses Jahr ist ein zum Beginn der neuen Woche erwarteter Wetterumschwung. Der sorgt nicht nur für einen kräftigen Temperaturanstieg, sondern beschert Deutschland auch ordentlich Regen.

Kalte Temperaturen bis Weihnachten

Die Folge: "Bereits in der Nacht zum Montag setzt von Westen Regen ein, der am Boden gefriert. Es herrscht also Unwettergefahr", warnte Meteorologe Marcel Schmid von der Wettervorhersagezentrale des DWD. Diese Zone mit gefrierendem Regen verlagert sich am Montag ostwärts und sorgt dann auch dort für gefährlich glatte Straßen.

Für viele Seeleute ist Weihnachten im Kreis der Familie häufig nicht möglich. Oft verbringen sie Heiligabend fern der Heimat.

16.12.2022 | 01:55 min
Bis dahin heißt es allerdings zunächst: warm anziehen. Denn vor allem dort, wo sich am vierten Adventswochenende Nebel- und Hochnebel halten, fühlen sich die für Samstag und Sonntag erwarteten minus sechs Grad unangenehm kalt an. 
Die Nacht zum Sonntag bringt den Angaben zufolge noch einmal Tiefstwerte zwischen minus fünf und minus zehn Grad. Im Süden und Südosten Deutschlands kann das Thermometer sogar bis auf minus 15 Grad absinken. Auch am Sonntag ist es mit minus fünf bis null Grad noch frostig kalt.

Auch wenig Aussicht auf Neuschnee

Doch dann gehen die Werte ordentlich nach oben. Laut der auf sieben bis zehn Tagen ausgelegten Mittelfristprognose des DWD dürften an den Festtagen bis zu zehn Grad erreicht werden. Das Modell ist allerdings vergleichsweise unsicher, laut Friedrich weist es lediglich eine Trefferquote von etwa 70 Prozent aus.
Trifft die Prognose jedoch zu, dann hält sich über Weihnachten nur im Alpenraum oberhalb von etwa 1.000 Metern der Altschnee. Neuschnee? Extreme Mangelware. Im restlichen Land löscht einsetzender Regen im Laufe der Woche zudem sämtliche Spuren des zuletzt vielerorts weißen Winterzaubers.
Quelle: dpa

Mehr zum Wetter