: Basketball: Wie Caitlin Clark zur Ikone wurde

von Susanne Lingemann, New York
07.04.2024 | 07:53 Uhr
Die Basketball Uni-Teams Iowa Hawkeyes und South Carolina spielen am Sonntag um die nationale Meisterschaft. Caitlin Clark ist dabei der größte Zuschauermagnet.
Geadelt von Shaquille O’Neal: Basketball-Ikone Caitlin Clark.Quelle: AP
21 Punkte - das war im knappen Sieg im Halbfinale gegen die Connecticut Huskies für Caitlin Clark ein eher mageres Ergebnis. Denn die 22-jährige Aufbauspielerin der Iowa Hawkeyes hatte im Spiel zuvor noch über 40 Punkte geworfen. Clark gilt als Generationstalent und hat alle Rekorde gebrochen, die höchst erreichte Punktzahl in einer College-Karriere - und zwar für Mann oder Frau im College-Basketball.

Caitlin Clark: Gesicht des Frauen-Basketballs

Dabei sind lange Bälle, die auch von kurz hinter der Mittellinie über die Köpfe der Mitspielerinnen im Korb landen, ihre Spezialität. Die 183 Zentimeter große Athletin, die ihre Gegnerinnen gerne mit Sprüchen, die unter die Haut gehen, aus der Fassung treibt, sich mit den Schiedsrichtern anlegt und das Publikum wild gestikulierend anfeuert, ist das neue Gesicht des Frauensports. Mit viel Finesse dribbelt und schlängelt sie sich durch die Spielerinnen und kombiniert ihr Spiel mit intelligenter Ballverteilung.
"Must-see-TV", schrieb ihr Vorbild Stephen Curry auf X: "Sie elektrisiert Zuschauer." Nächstes Jahr soll Clark an einer Dreier-Show beim All-Star-Wochenende der Männer teilnehmen, sich mit Curry direkt messen.
Wo immer Clark spielt, sind die Hallen ausverkauft, stehen Fans stundenlang an. Von den Einschaltquoten ihrer Spiele können sogar NBA-Athleten nur träumen. 16 Millionen war der Höchststand im Viertelfinale gegen den Vorjahrs-Turniersieger von der Louisiana State University (LSU), die Clarks Team geschlagen hatte.

Das Basketball-Team von Südsudan hat sich zum ersten Mal für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert - und das lässt ein ganzes Land träumen.

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Kritik an Ausstattung für Basketballerinnen
Ein Foto zeigte das gut ausgestattete Fitnesscenter der Männer, während Athletinnen sich eine Pyramide von neun Hanteln und ein paar Yoga-Matten teilen mussten. Damals wurden einige Spiele der Frauen nicht im Fernsehen übertragen.

Shaquille O'Neal und LeBron James feiern Frauenbasketball

Alt-Profi Shaquille O'Neal erklärte auf Fox Sport, dass er dieses Jahr die College-Männer nicht verfolge, dafür aber die Frauen: "Eigentlich ist Frauenbasketball der Hammer." JuJu Watkins, Anel Reese, Caitlin (Clark), das seien einfach großartige Spielerinnen. Und auch LeBron James stimmt zu: "Die Popularität des Sports kommt von den Ikonen, die sie im Frauenbasketball haben."
Starke Persönlichkeiten und Parität unter den Teams schaffen spannende Narrative für die Zuschauer, die dann mit großartigen Spielen belohnt werden.

Keine Gleichberechtigung bei Bezahlung

Wenn Caitlin Clark im Sommer für die Frauenprofiliga WNBA spielt, ist das festgelegte Einstiegsgehalt 80.000 US-Dollar. Mindestgehalt der Kollegen der NBA: 1,1 Millionen US-Dollar. Die Frauenliga hofft, vom Clark-Hype zu profitieren.

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