: Großbritannien verlegt Migranten auf Kahn

07.08.2023 | 17:44 Uhr
Unterkunft auf Lastkahn: In Großbritannien haben die ersten Asylsuchenden einen Kahn im Südwesten bezogen. Durch das umstrittene Projekt soll Geld gespart werden.
Eine erste Gruppe von Asylbewerbern hat am Montag Unterkunft an Bord der "Bibby Stockholm" bezogen, einem riesigen Kahn an der Küste im Südwesten Englands.
Das umstrittene Projekt der britischen Regierung soll Geld bei der Aufnahme von Flüchtlingen einsparen und potenzielle Asylbewerber abschrecken. Die neue Maßnahme in der Einwanderungspolitik hatte bei Anwohnern und Menschenrechtsaktivisten heftige Kritik hervorgerufen.

Das britische Parlament hatte nach der Zustimmung des Oberhauses das Asylrecht deutlich verschärft.

19.07.2023 | 02:00 min

Platz für 500 männliche Asylsuchende

Die 93 Meter lange und 27 Meter breite "Bibby Stockholm", die seit Wochen in Portland an der Küste von Dorset vor Anker liegt, nahm nach einer Reihe von Verzögerungen die ersten Bewohner auf.
Mit seinen 222 Kabinen soll der Kahn Platz für bis zu 500 junge, männliche Asylsuchende bieten.
Die Entscheidung, das Schiff in Portland anzulegen, einer kleinen Insel mit etwa 13.600 Einwohnern, wurde von einigen Anwohnern kritisiert. Das Gebiet ist ihrer Ansicht nach für das Projekt nicht geeignet. Einige Bewohner gaben an, sie fürchteten um ihre Sicherheit.

Downing Street will Kosten für Unterbringung von Migranten senken

Das Schiff, das einem schwedischen Unternehmen gehört, wurde zuvor zur Unterbringung von Ölarbeitern und Migranten in anderen Ländern eingesetzt.
Die britische Regierung will Lastkähne und ehemalige Militärstützpunkte nutzen, um die Kosten für die Unterbringung der Migranten zu senken, die bisher oft in Hotels wohnen.
SPD-Chefin Saskia Esken hält bei der deutschen Zuwanderungspolitik Verbesserungen für notwendig:

"Wir machen keine Politik für die AfD, sondern für die Menschen in Deutschland", so die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken.

07.08.2023 | 04:32 min

Innenministerin: Geflüchtete können kein Vier-Sterne-Hotel erwarten

Innenministerin Sarah Dines sagte dem Rundfunksender BBC, Menschen, die ohne Genehmigung nach Großbritannien kämen, sollten eine einfache, aber angemessene Unterkunft erhalten. Sie könnten nicht erwarten, in einem Vier-Sterne-Hotel zu wohnen.
Menschenrechtsaktivisten äußerten Kritik an dem Projekt. Der Lastkahn sei für den Zweck der Unterbringung von Asylsuchenden ungeeignet. In den vergangenen Wochen hatten Demonstranten am Ufergelände protestiert.
Quelle: AP, AFP

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