: Angeklagte im Finanzskandal freigesprochen

29.06.2024 | 04:14 Uhr
Der Finanzskandal der "Panama Papers" war der größte der Geschichte. Doch überraschend werden die 28 Angeklagten freigesprochen. Die Beweise sollen nicht ausreichend gewesen sein.

Den Angeklagten war vorgeworfen worden, über Briefkasten-Firmen Geld gewaschen zu haben.

29.06.2024 | 00:26 min
Acht Jahre nach der Enthüllung des weltweiten Finanzskandals der "Panama Papers" sind die 28 Angeklagten überraschend freigesprochen worden, darunter der deutschstämmige Anwalt Jürgen Mossack.
Das teilte das Gericht in Panama-Stadt am Freitag mit. Zudem verfügte die zuständige Richterin Baloísa Marquínez die Einstellung des Strafverfahrens gegen den inzwischen verstorbenen Ramón Fonseca Mora.

Richterin: Beweise nicht ausreichend

Bei der Sammlung von Beweisen aus den Servern der inzwischen abgewickelten Kanzlei Mossack Fonseca sei die Beweismittelkette nicht nachvollziehbar gewesen. Die übrigen Beweise seien darüber hinaus nicht ausreichend und schlüssig gewesen, urteilte die Richterin.
Den Angeklagten war Geldwäsche durch die Gründung von 215.000 Briefkastenfirmen in Steueroasen vorgeworfen, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen verschleiert haben sollen.

Die Kunden von Mossack Fonseca

Zu den Kunden der panamaischen Skandal-Kanzlei zählten russische Oligarchen, chinesische Kader, venezolanische Funktionäre, Politiker und dubiose Geschäftsleute aus aller Welt - sowie vermutlich zehntausende Steuerbetrüger. Korrupte FIFA-Offizielle nutzten die von Mossack Fonseca angebotenen Briefkastenfirmen genauso wie Sergei Roldugin, einer der besten Freunde von Wladimir Putin - ein erfolgreicher und mittlerweile sanktionierter Geiger.

Datenleck ermöglicht Zugriff auf Dokumente

Im Frühjahr 2016 hatten die "Süddeutsche Zeitung" und weitere Medien des Netzwerks investigativer Journalisten (ICIJ) die Geschäfte der in Panama gegründeten Briefkastenfirmen offengelegt.
Durch ein riesiges Datenleck waren der Zeitung 11,5 Millionen Dokumente zugespielt worden. Fast 400 Reporter aus mehr als 80 Ländern beteiligten sich an den Recherchen.
Quelle: dpa

Mehr zu Panama