: US-Außenminister wirft Moskau Erpressung vor

04.08.2023 | 01:21 Uhr
US-Außenminister Blinken hat Moskau mit Blick auf das Getreideabkommen Erpressung vorgeworfen. Hunger dürfe nicht zur Waffe werden, sagte er im UN-Sicherheitsrat.
US-Außenminister Antony Blinken: "Schluss damit, die schwächsten Menschen als Druckmittel zu benutzen."Quelle: Reuters
Angesichts des Ausstiegs aus dem Getreideabkommen hat US-Außenminister Antony Blinken Russland "Erpressung" vorgeworfen. "Jedes Mitglied der Vereinten Nationen sollte Moskau auffordern, endlich damit aufzuhören, das Schwarze Meer zur Erpressung zu nutzen", sagte Blinken bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Thema Ernährungssicherheit.
Es muss endlich Schluss damit sein, die schwächsten Menschen als Druckmittel zu benutzen. Schluss mit diesem ungerechtfertigten, skrupellosen Krieg.
Antony Blinken, US-Außenminister
Vor etwa zwei Wochen war Russland aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Export von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Im vergangenen Jahr waren so fast 33 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen ausgeführt worden.
Kreml-Chef Putin lehnt ein neues Getreideabkommen ab:

Beim Russland-Afrika-Gipfel Ende Juli stimmte Russlands Präsident Putin keinem neuen Getreideabkommen zu.

30.07.2023 | 00:23 min

Global steigende Preise für Getreide

Der Ausstieg Russlands aus dem Abkommen hat zu weltweit steigenden Getreidepreisen geführt. Moskau verlangt seinerseits Garantien für eigene Exporte, unter anderem von Düngemitteln.
Solange die "unrechtmäßigen Hindernisse" bestünden, mit denen der Westen den Export landwirtschaftlicher Produkte aus Russland behindere, sei es unmöglich, Themen der Ernährungssicherheit anzugehen, sagte der russische Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski. Antony Blinken betonte:
Hunger darf nicht zur Waffe gemacht werden.
Antony Blinken, US-Außenminister

Russland beschießt weiterhin die Häfen um Odessa, ein Beladen der Schiffe ist kaum möglich. Bedrohlich, besonders für arme Länder, die auf die Importe von Getreide angewiesen sind.

22.07.2023 | 02:30 min
Washington habe eine gemeinsame Erklärung dazu auf den Weg gebracht, die bereits von mehr als 90 Ländern unterzeichnet worden sei, sagte Blinken dem Sender ABC. "Ich fordere alle Mitgliedstaaten auf, sich diesem Kommuniqué anzuschließen", sagte Blinken.
Nach Angaben der Vereinten Nationen haben rund 345 Millionen Menschen in 79 Ländern keinen sichergestellten dauerhaften Zugang zu Nahrungsmitteln, oft bedingt durch Kriege oder Konflikte.
Quelle: AFP

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