: Rechnungshof: EU verliert Anschluss bei KI

29.05.2024 | 12:19 Uhr
Im technologischen Wettstreit um Künstliche Intelligenz fällt Europa immer weiter zurück, mahnt der EU-Rechnungshof. Er sieht die USA und China bei den Investitionen davonziehen.
Investitionen ohne System? Der Rechnungshof kritisiert, dass die EU bei der Entwicklung von KI ins Hintertreffen gerätQuelle: imago/Sylvio Dittrich
Bei Investitionen in die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) verliert die Europäische Union nach Einschätzung des EU-Rechnungshofs den Anschluss an die USA und China. Die EU könne "nicht mit weltweit führenden Akteuren mithalten", teilte der Rechnungshof in Luxemburg mit. Die Ergebnisse EU-geförderter Projekte für Künstliche Intelligenz würden "nicht systematisch nachverfolgt.

Sie sind klein, elastisch und bewegen sich wie laufende Schildkröten - sogenannte "weiche" Robotern aus dem 3D-Drucker. Die sollen in Zukunft zum Beispiel nach Erdbeben als Helfer eingesetzt werden.

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Umfangreiche und zielgerichtete Investitionen in KI werden in den kommenden Jahren entscheidenden Einfluss auf das Wirtschaftswachstum in der EU haben.
Mihails Kozlovs, zuständiger Prüfer am Rechnungshof
Dennoch habe sich die KI-Investitionslücke zwischen den USA und der EU, die sowohl den öffentlichen als auch den privaten Sektor betreffe, in diesem Zeitraum schätzungsweise mehr als verdoppelt. "Die EU liegt um über zehn Milliarden Euro zurück", so der Rechnungshof.

Rechnungshof: EU hat kein System der Kontrolle

Die EU-Kommission habe zwar umfangreiche Investitionspläne vorgelegt, aber kein System zur Kontrolle der Ergebnisse ihrer Förderungen eingerichtet. Außerdem seien die europäischen Maßnahmen "nicht gut auf die der Mitgliedstaaten abgestimmt worden", schreiben die Prüfer weiter.

Die größte Ausstellung für Maschinenbau und Elektrotechnik findet derzeit in Hannover statt. Ein wichtiges Thema ist der Umgang mit dem Hoffnungsträger Künstliche Intelligenz.

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Die seit 2018 nicht aktualisierten Investitionsziele der EU seien "nicht konkret genug und veraltet". Der Rat der 27 EU-Länder hatte in diesem Monat einen ersten einheitlichen Rahmen für den Einsatz von KI etwa in der Videoüberwachung, Spracherkennung oder bei der Auswertung von Finanzdaten verabschiedet.
Das Gesetz soll für die Entwicklung sicherer und ethischer Technologien sorgen, greift allerdings erst ab 2026. Kritiker befürchten, dass die Vorgaben in zwei Jahren bereits wieder veraltet sein könnten.

Mit Hilfe großer KI-Anbieter können Fake-Bilder von EU-Abgeordneten erzeugt werden. Dabei hatten einige Betreiber versprochen, das während des Europawahlkampfs zu unterbinden.

29.05.2024 | 02:22 min
Quelle: AFP, dpa, Reuters

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