: Das will die "Letzte Generation" nun ändern
"Letzte Generation" kündigt "Ungehorsamen-Versammlungen" an
Im Oktober hatten Anhänger der "Letzten Generation" die Straße des 17. Juni vor dem Brandenburger Tor blockiert. Die Aktivisten sprachen von dem bisher größten Protest.
28.10.2023 | 00:19 minViele Menschen in Deutschland spüren deutlicher denn je, dass die Zeiten unruhiger werden. Die Ängste vor finanzieller Armut, sozialem Abstieg, Kriegen und der Klimakatastrophe sind allgegenwärtig.
Die Klimaschutzgruppe beschmierte zudem Wahrzeichen in Berlin, unter anderem das Kanzleramt.
01.11.2023 | 01:58 minCarla Hinrichs ist ...
Okay, wir treffen uns, sind zusammen an einem Ort, der unterbricht, der stört - aber wo alle mitmachen können.
Ich bleibe auch ungehorsam hier, selbst wenn die Polizei das nicht so gerne hätte.
Wir können es uns gar nicht leisten, dass Menschen sich nicht positionieren in dieser Krisensituation.
Wir gehen mit dem, was die Zeit in unseren Augen gerade braucht. Ungehorsam wird es aber bleiben! Es ist jetzt nicht weniger radikal.
Die Klimaschützer*innen der "Letzten Generation" spalten. Wie weit darf Protest gehen?
20.06.2023 | 28:52 minNämlich die politische Debatte darauf zu lenken, was es gerade braucht.
Wird in Deutschland Politik von Alten für Alte gemacht?
28.02.2024 | 40:40 minOkay, wir nehmen jetzt diese Rolle des Protests und die wollen wir auch im EU-Parlament einnehmen.
Was wir alle wollen, ist eine sichere Gesellschaft. Für uns, für unsere Kinder. Für eigentlich alle Menschen weltweit, die jetzt schon an den Folgen leiden.
Was für eine Rolle nehmen wir denn eigentlich in der Gesellschaft ein? Wir spielen plötzlich eine massive Rolle. Es ist so, dass wenn wir nicht mehr da sind, plötzlich die Gesellschaft vor der Klippe steht.
Was sind Kipppunkte - und welche gibt es?
- das Auftauen der Permafrostböden in den nördlichen Breiten (Sibirien, Alaska, Kanada)
- das Abschmelzen der Landeismassen auf Grönland
- das Abholzen der Regenwälder Amazoniens
- die Veränderung des Golfstroms
- die Sättigung der Ozeane mit CO₂
Die Erde verändert sich permanent. Seit rund 200 Jahren ist auch der Mensch ein Antriebsmotor dieses Wandels – durch fossile Brennstoffe befeuert er erderwärmende Prozesse.
03.08.2020 | 01:12 minWas passiert, wenn die Permafrostböden tauen?
Dennoch: Wenn eine genügend große Menge Methan nahezu zeitgleich frei wird, könnte sich die Erderwärmung drastisch beschleunigen. Tauende Permafrostböden werden bereits seit vielen Jahren beobachtet, die Methanmengen sind aber noch zu gering, um den Klimawandel merklich zu beeinflussen.
Wenn der Permafrost verschwindet, beginnen dort lebende Mikroben den Kohlenstoff umzuwandeln. Dabei entstehen die Gase Methan und Kohlendioxid. Diese verstärken die Erderwärmung.
11.10.2021 | 01:25 minWie steht es um die Eisschilde an Nord- und Südpol?
Im Detail:
- Sowohl Grönland als auch die Antarktis verlieren so viel Eis wie noch nie seit Beginn der Messungen. In beiden Regionen beschleunigt sich das Abtauen rapide.
- Grönlands Eismasse hat seit 1992 um 4,8 Billionen Tonnen abgenommen. Im Schnitt lag die Abtaurate bei 169 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr. Im Rekordjahr 2019 waren es dagegen 444 Milliarden Tonnen.
- Die Antarktis hat zwischen 1992 und 2020 gut 2,6 Billionen Tonnen Eis verloren. Weil die sehr kalten und hoch gelegenen zentralen und östlichen Teile der Antarktis bisher noch relativ stabil sind, tragen vor allem die rapide schrumpfenden Küstengletscher der Westantarktis zum Abtauen sei.
- Seit 1992 haben Grönland und die Antarktis den Meeresspiegel um 21 Millimeter erhöht. Knapp zwei Drittel des Schmelzwassers stammten dabei aus Grönland, wie die Auswertungen ergaben. Die Eisschmelze in Grönland und der Antarktis ist damit inzwischen für 25,6 Prozent des Pegelanstiegs verantwortlich.
Seit 25 Jahren schmilzt das Schelfeis in der Westantarktis. Neueste Studien besagen, dass der Kipppunkt erreicht und das Abschmelzen nicht mehr aufgehalten werden kann.
09.11.2023 | 00:46 minWelche Folgen hat das Abholzen des Amazonas-Regenwaldes?
Intakte Wälder sind CO₂-Senken. Die Bäume nehmen CO₂ aus der Atmosphäre auf, per Photosynthese wird es in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O) gespalten. Der Kohlenstoff dient dem Holzwachstum, der Sauerstoff wird frei. Derzeit sind bereits rund 17 Prozent der Amazonas-Regenwaldflächen abgeholzt. Sind etwa 25 Prozent erreicht, dann stirbt der Regenwald auch ohne Rodung langsam ab, weil die Feuchtigkeit fehlt. Eine wichtige CO₂-Senke wäre verloren.
Die Saison des Feuers hat wieder begonnen. Es brennt so viel Fläche wie nie zuvor. Die meisten der aktuellen Brände im Amazonas-Regenwald und im Pantanal sind menschengemacht.
18.08.2021 | 04:57 minWie hängt der Golfstrom mit dem Klimawandel zusammen?
Die Klimaerwärmung lässt nun arktische Eismassen schmelzen, das Süßwasser verändert den Salzgehalt im Meerwasser, die Dichte nimmt ab, das Wasser wird leichter und sinkt demzufolge weniger tief ab. Dadurch - so meinen Wissenschaftler - verlangsame sich die Zirkulation des Golfstroms. Geht dieser Prozess weiter, würde die Durchschnittstemperatur in Nord- und Westeuropa deutlich sinken, Niederschläge würden zunehmen und das maritime Ökosystem würde sich mit nicht absehbaren Folgen verändern.
Das riesige Wassertransportsystem Golfstrom verlangsamt sich. Der wahrscheinliche Grund: Die Erderwärmung. Klimaexperten bereitet das Sorgen.
02.03.2021 | 06:17 minWelche Kipppunkte stecken in den Ozeanen?
Aber: CO₂ wird im Meerwasser gelöst, es entsteht Kohlensäure, das Wasser versauert. Ein hoher Säuregehalt schädigt die Kalkskelette der Korallen. Auch Muscheln und Krebse könnten keine stabilen Gehäuse mehr bilden. Hinzu kommt die Erwärmung der Weltmeere. Das Ökosystem rund um Korallenriffe ist ernsthaft gefährdet. Das sogenannte Korallensterben wurde bereits an mehreren Hotspots der Weltmeere nachgewiesen.
Wie bedeutend sind diese Kipppunkte?
Einen exakten Grenzwert, ab welchem globalen Temperaturniveau Kipppunkte überschritten werden, können Klimawissenschaftler nicht angeben. Daher werden statistische Temperaturkorridore festgelegt, in dem das Risiko für das Erdsystem wächst.
von Christine Elsner, ZDF-Umweltredaktion