: "Gäste, die wir nie wieder haben möchten"

von Jonas Kapp
24.05.2024 | 20:59 Uhr
In einem Video singen mehrere Personen rassistische Parolen wie "Deutschland den Deutschen" und "Ausländer raus" vor einem Lokal auf Sylt. Der Geschäftsführer distanziert sich.

Der Betreiber des Pony-Clubs distanziert sich im ZDF von den Gästen, deren Video viral ging. Er dulde keinen Rassismus. Solche Fälle müssten gemeldet werden, so Tim Becker.

24.05.2024 | 08:06 min
Ein Video von feiernden jungen Menschen auf Sylt geht derzeit viral und sorgt für Empörung. Begleitet von Gigi D’Agostinos Hit "L’Amour toujours" skandieren sie die Nazi-Parole "Deutschland den Deutschen" und "Ausländer raus".
In den vergangen Monaten hatte es bereits ähnliche Vorfälle gegeben. Das Video auf Sylt ist an Pfingsten im "Pony"-Club in Kampen in Schleswig-Holstein entstanden. Der Geschäftsführer Tom Becker hat es öffentlich verurteilt – auch im Interview mit ZDFheute.

Auf einem Handy-Video ist zu sehen, wie junge Menschen beim Feiern in Kampen rassistische Parolen singen. Bundesweit sorgt der Vorfall für Empörung. Nun ermittelt der Staatsschutz.

24.05.2024 | 02:37 min

Geschäftsführer: Mehr als 400 Menschen bei Party

Er habe das Video am Donnerstagnachmittag gesehen und umgehend Statements auf den sozialen Medien und der Website des Clubs herausgegeben, um sich vom Inhalt zu distanzieren. Gäste hätten Becker daraufhin die Namen der Personen mitgeteilt, die in dem Video auftauchen. Er habe sie an die Polizei weitergegeben, die mittlerweile ermittelt.
Wir konnten jetzt noch die zwei fehlenden Namen nachliefern und da ermittelt jetzt halt der Staatsschutz.
Tom Becker, Geschäftsführer des "Pony"-Clubs
An der Party hätten 400-500 Leute teilgenommen; es handle sich um die größte "Pony"-Club-Veranstaltung des Jahres, ein besonderes "Happening". Bei einer Lautstärke von bis zu 95 Dezibel sei es für das Personal unmöglich gewesen, etwas von den Nazi-Parolen mitzubekommen, so Becker.

Ein Video aus einem Sylter Lokal, in dem junge Menschen rassistische Parolen grölen, hat bundesweit Empörung ausgelöst. Das betroffene Lokal Pony im Nobel-Urlaubsort Kampen distanzierte sich bereits, der Staatsschutz ermittelt.

24.05.2024 | 01:31 min

Song soll in "Pony"-Club nicht mehr gespielt werden

Er spricht von einem "dreckigen, schmutzigen Text", der bei ihm "großes Entsetzen" ausgelöst habe. Solche Gäste wolle er nicht haben. Der "überwiegende Teil" seiner Kundschaft sei auch nicht dafür empfänglich.
Es sind keine gern gesehenen Gäste und Gäste, die wir auch nie wieder haben möchten.
Tom Becker, Geschäftsführer des "Pony"-Clubs
Becker sagt außerdem, er hätte keine Kenntnis vom rechtsextremen Missbrauch des Songs gehabt. "Wir haben auch alle unsere DJs befragt. Wir hatten fünf DJs an dem Wochenende", erklärt er. Es handle sich um einen Partyklassiker, der sich europaweit großer Beliebtheit erfreute. Dennoch werde der Song von nun an auf keiner Party des Clubs mehr gespielt werden.

Seit Monaten nutzen Rechte eingängige Lieder, um ihre Parolen zu verbreiten, sagt ZDFheute-Faktenchecker Nils Metzger.

24.05.2024 | 07:51 min

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