: Ex-Linke Mohamed Ali will Mandate behalten

24.10.2023 | 11:16 Uhr
Die ehemalige Linken-Politikerin Amira Mohamed Ali will trotz Parteiaustritt weiterhin an ihren Mandaten im Bundestag festhalten. Linken-Chef Schirdewan spricht von "Diebstahl".
Amira Mohamed will trotz Weggang von der Linkspartei ihre Mandate behalten.Quelle: Reuters
Die Politikerin Amira Mohamed Ali hat die Forderung der Linken-Spitze zurückgewiesen, dass die zum politischen Projekt von Sahra Wagenknecht gewechselten Abgeordneten ihre Bundestagsmandate niederlegen. "Unsere Grundgesetz sieht vor, dass das Mandat frei ist", sagte die frühere Co-Vorsitzende der Linksfraktion am Dienstag im Deutschlandfunk. "Die Abgeordneten sind ihrem Gewissen verpflichtet. Man ist nicht der Partei verpflichtet."

Aus dem Verein "Bündnis Sahra Wagenknecht" soll eine Partei hervorgehen. Zehn Bundestagsabgeordnete der Linken sind dabei – der Fraktionsstatus der Partei ist gefährdet.

23.10.2023 | 02:04 min

Schirdewan: "Höchst unmoralischer Diebstahl"

Wagenknecht, Mohamed Ali und acht weitere Abgeordnete waren am Montag aus der Linkspartei ausgetreten. Sie wollen die Gründung einer eigenen Partei vorbereiten, die Anfang 2024 gegründet werden soll.
Linksparteichef Martin Schirdewan hatte die Abgeordneten am Montag aufgefordert, ihre Mandate abzugeben. Dann könnten andere Linken-Politiker in den Bundestag nachrücken. Andernfalls wäre dies ein "höchst unmoralischer Diebstahl" der Sitze, zitierte Schirdewan eine Erklärung der drei direkt gewählten Linken-Abgeordneten Gesine Lötzsch, Sören Pellmann und Gregor Gysi.

Eine neue Wagenknecht-Partei könnte die deutsche Parteienlandschaft ordentlich durcheinanderwirbeln. Wie groß sind die Erfolgsaussichten? Theo Koll berichtet aus Berlin.

23.10.2023 | 01:13 min

Linke Bundestagsfraktion steht vor Auflösung

Mohamed Ali sagte dazu, sie habe eine andere Sichtweise. "Ich bin offen gesagt ein bisschen überrascht - ich mein', Gregor Gysi ist ja auch Rechtsanwalt, eigentlich weiß ich ja, dass er unser Grundgesetz auch gut kennt."
Die 38-köpfige Linksfraktion im Bundestag steht damit vor ihrer Auflösung, da sie bei einem Austritt von Wagenknecht und ihren Mitstreitern nicht mehr genug Abgeordnete für einen Fraktionsstatus im Bundestag hätte. Bis zur Parteigründung will die Zehner-Gruppe um Wagenknecht aber trotzdem weiter Teil der Linksfraktion bleiben - laut Wagenknecht auch aus Rücksicht auf die Mitarbeiter der Fraktion.
Quelle: dpa

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