: Energiezuschuss: Studierende warten weiterhin

von Relana Waldner
15.02.2023 | 20:50 Uhr
Viele Menschen in Deutschland haben bereits einen Energiekosten-Zuschuss bekommen. Auch Studierende sollten 200 Euro erhalten. Doch sie warten weiter. Jetzt gibt es Neuigkeiten.
Die steigenden Energiekosten machen auch Studierenden zu schaffen. Einige geraten durch die Mehrkosten sogar in finanzielle Nöte. Vor einem halben Jahr schon hatte die Bundesregierung beschlossen, dass alle Studierenden eine Einmalzahlung von 200 Euro bekommen sollen. Am 21. Dezember trat dann das Gesetz dazu in Kraft. Doch noch immer warten sie auf ihr Geld.
Von dem Zuschuss profitieren sollen alle Studierenden sowie Fachschüler, die am 1. Dezember immatrikuliert waren oder in eine Fachschule gehen. In ganz Deutschland sind das etwa dreieinhalb Millionen Menschen. Den Zuschuss müssen die Studierenden und Fachschüler beantragen.

Energiezuschuss-Auszahlung benötigt neue Software

Das Problem sei, die Einmalzahlung überhaupt an so viele Studierende auszuzahlen, stellt der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow gegenüber dem ZDF fest.
Die bisherigen Strukturen sind nicht darauf ausgelegt, Einmalzahlungen an Studierende vorzunehmen.
Sebastian Gemkow, sächsischer Wissenschaftsminister
Er erklärt weiter: "Es muss eine ganz neue Software-Plattform aufgesetzt werden." Diese werde vom Bundesland Sachsen-Anhalt programmiert und soll dann allen Bundesländern zur Verfügung gestellt werden, um die Auszahlungen vorzunehmen. Und das dauere.

Studentin fürchtet Heizkosten

Eine Erklärung, die den betroffenen Studierenden aktuell jedoch leider nichts bringt. Denn viele brauchen das Geld dringend, wie etwa Lehramtsstudentin Luca Fischer: "Ich schalte die Heizung gar nicht erst an, weil ich Angst habe, dass ich sie dann vergesse auszumachen." Und sie befürchtet:
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie die Rechnung am Ende aussieht, und ich will es eigentlich auch gar nicht wissen.
Luca Fischer, Studentin

Studierende: Ungewissheit vor nächster Abschlagszahlung

Sie ist nicht die Einzige, die solche Ängste erlebt. "Ich kenne mehrere Studierende, die sich dafür entschieden haben, im Winter gar nicht mehr zu heizen, weil sie nicht wissen, was mit der nächsten Abschlagszahlung kommt", erzählt Mathias Fröck, Geschäftsführer des Studierendenrats Dresden. Die Studierenden würden sich schlichtweg vergessen fühlen.
Während Arbeitnehmer*innen und Rentner*innen ihre Gelder schon bekommen haben, steht bei Studierenden noch nicht einmal fest, wann sie das Geld erhalten.
Mathias Fröck, Geschäftsführer Studierendenrat Dresden
Die aktuelle Situation führe zu einer massiven Unzufriedenheit bei den Studierenden. Fröck kritisiert zudem: "Kaum ein Student wird diese 200 Euro für die Nachzahlung zurücklegen können, weil das Geld dann schon weg ist."
ZDFheute Infografik
Mehr
Mehr
Mehr

Ab wann können Studierende die Einmalzahlung beantragen?

Doch am Dienstag gab es Neuigkeiten aus dem Bundesbildungsministerium. Bettina Stark-Watzinger kündigte an, dass die Plattform so gut wie fertig sei. Es läge nun an den Bundesländern, noch die letzten rechtlichen Hürden zu nehmen. So müssten die Informationen über die Studierenden und Fachschüler noch an die Plattform weitergegeben werden. Dann könne endlich angefangen werden, das Geld auszuzahlen. Erreichbar ist die Website schon jetzt.

Plattform: Einmalzahlung200.de

Über die Plattform Einmalzahlung

Seit dem 14. Februar gibt es die Website Einmalzahlung200.de, sowie eine Hotline bei der Studierende alles Wichtige rund um die Auszahlung der Einmalzahlung erfahren können. Dort gibt es auch eine Anleitung dazu, wie die Einmalzahlung beantragt werden kann.
Ab wann die Länder dann mit der Auszahlung beginnen wollen, können sie selbst entscheiden. Sie haben sich aber einheitlich darauf geeinigt, am 15. März damit zu beginnen. Ab dann könnten Studierende und Fachschüler die Eimalzahlung beantragen.
Studierende wie Luca Fischer würden sich über eine schnellstmögliche Auszahlung des Energiezuschusses freuen. Aber wann genau sie mit dem Geld rechnen können - darauf kann noch immer niemand eine Antwort geben.

Themen

Mehr zur Energiepauschale