: "Nicht so schlimm, wie Sie denken, oder?"

von D. Rzepka, B. Spiekermann
24.11.2022 | 11:45 Uhr
Innenministerin Nancy Faeser hat FIFA-Chef Infantino im Stadion auf die "One Love"-Armbinde angesprochen. Sie sei "nicht so schlimm, wie Sie denken", habe sie Infantino gesagt.

Innenministerin Nancy Faeser hat mit FIFA-Chef Infantino über die "One Love"-Armbinde geredet. Sie sei "nicht so schlimm, wie Sie denken", habe sie Infantino im Stadion gesagt.

24.11.2022 | 01:59 min
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat ihr Gespräch mit FIFA-Chef Infantino über ihre "One Love"-Armbinde öffentlich gemacht. Infantino habe sie auf der Tribüne im Stadion gefragt, "ob das die Binde ist".
Dann habe ich ihm gesagt: Ja. Ist nicht so schlimm, wie Sie denken, oder?
Nancy Faeser im Gespräch mit FIFA-Chef Infantino
Die "One Love"-Binde sei genau das richtige Signal für Vielfalt und Offenheit. "Genau dort, im Stadion, in Katar", so Faeser. Sie habe mit dem Tragen der Armbinde Haltung zeigen wollen. Die ganze Erklärung sehen Sie oben im Video.

Faeser: Vertreter Katars ist nicht gekommen

Die "One Love"-Armbinde ist eine Abwandlung der Regenbogenflagge, die Kapitän Manuel Neuer bei anderen Gelegengheiten wie der Fußball-EM 2021 am Arm getragen hatte. Allerdings hatte die FIFA der deutschen sowie anderen Mannschaften verboten, die Binde zu tragen. Die DFB-Elf hatte sich daraufhin auf dem Gruppenfoto vor dem Spiel gegen Japan demonstrativ den Mund zugehalten.
Faeser sieht diese Entscheidung der FIFA "als großen Fehler", sagte sie einen Tag nach dem Spiel in Berlin. Den Druck der FIFA nannte sie unglaublich. Das habe sie Herrn Infantino im Stadion gestern auch gesagt.
Infantino habe darauf bestanden, dass sie sich neben ihn setze. Der Vertreter aus Katar sei nicht gekommen. Deswegen sei ihr der Platz neben Infantino angeboten worden.

Warum er eigentlich nichts von politischen Botschaften im Sport hält - das Vorgehen der FIFA im "One Love"-Skandal aber nicht versteht, erklärt Ex-Sprecher Koch bei ZDFheute live.

23.11.2022

Thema