: Über die Hälfte der Geflüchteten erwerbstätig

27.07.2023 | 14:17 Uhr
Mehr als die Hälfte der 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge hat einen Job. Unter den Frauen ist die Erwerbstätigkeit allerdings deutlich geringer.
Jeder dritte Geflüchtete hat Schulen und Hochschulen besucht oder eine Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme absolviert.Quelle: picture alliance / dpa
54 Prozent der 2015 nach Deutschland Geflüchteten waren im Jahr 2021 erwerbstätig. Damit ist ihre Erwerbstätigkeit gegenüber 2020 während der Corona-Pandemie um zehn Prozentpunkte gestiegen, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt.
Neben der Erwerbstätigkeit steigt demnach auch das Bildungsniveau: Immer mehr Geflüchtete üben eine qualifizierte Berufstätigkeit aus. So hat nach der Untersuchung jeder dritte Erwachsene sechs Jahre nach der Ankunft in Deutschland Schulen und Hochschulen besucht oder Ausbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen absolviert.

Über eine Million ukrainische Flüchtlinge sind bereits in Deutschland registriert. Viele suchen Arbeit und werden hierzulande auch dringend gebraucht.

23.02.2023 | 01:50 min
Zwischen den Geschlechtern zeigt sich allerdings ein deutliches Gefälle: Während 67 Prozent der männlichen Geflüchteten sechs Jahren nach der Ankunft erwerbstätig sind, sind es bei Frauen 23 Prozent.

Viele Flüchtlinge unterhalb ihres Niveaus vor der Flucht beschäftigt

70 Prozent der erwerbstätigen Geflüchteten üben eine qualifizierte Tätigkeit aus, für die ein Berufs- oder Studienabschluss notwendig ist. Allerdings seien unter denjenigen, die sich seit sechs Jahren in Deutschland aufhalten, 41 Prozent unterhalb ihres Tätigkeitsniveaus vor ihrer Flucht beschäftigt, heißt es weiter.
Fast zwei Drittel arbeiten in Vollzeit. Das mittlere Bruttomonatsentgelt der vollzeiterwerbstätigen Geflüchteten steigt von 1.660 Euro in den ersten beiden Jahren nach Ankunft auf 2.037 Euro im sechsten Jahr. "Geflüchtete haben zum einen die Wochenarbeitszeit erhöht und zum anderen können sie einen höheren Stundenverdienst erzielen", sagte Herbert Brücker, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung".

Über 30 Prozent der Flüchtlinge haben einen Hochschulabschluss oder Abitur. Sie wünschen sich auch in Deutschland eine adäquate Arbeit. Viele Minderjährige wollen ebenfalls gut ausgebildet werden.

27.11.2015
Quelle: epd, Reuters

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