: Britischer Vize-Premier Raab tritt zurück

21.04.2023 | 10:21 Uhr
Der britische Vize-Premier Dominic Raab ist wegen Mobbingvorwürfen zurückgetreten. In einem Rücktrittsschreiben entschuldigt und verteidigt sich der Minister gleichzeitig.
Dominic Raab ist zurückgetreten.Quelle: epa
Wegen Mobbing-Vorwürfen hat der stellvertretende britische Regierungschef Dominic Raab am Freitag seinen Rücktritt erklärt. Er reagierte damit auf die Ergebnisse eines Untersuchungsberichts zu seinem Verhalten als Minister. Premierminister Rishi Sunak hatte die Untersuchung angeordnet, nachdem Vorwürfe früherer Mitarbeiter Raabs bekannt geworden waren.

Rücktrittsschreiben auf Twitter veröffentlicht

In einem Schreiben teilte Raab mit, er lege diesen Posten und auch sein Amt als Justizminister nieder. Er fühle sich verpflichtet, den Ausgang der Untersuchung zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu akzeptieren, zugleich wies er aber den größten Teil der Anschuldigungen zurück.
Das Schreiben auf Twitter
Raab wurde in acht Beschwerden vorgeworfen, er habe als Regierungsminister Mitarbeitende gemobbt. Die Vorwürfe hatten mit vorherigen Amtszeiten Raabs als Justizminister, Außenminister und Brexit-Minister zu tun.

Raab verteidigt sich gegen Vorwürfe

In seinem Rücktrittsschreiben heißt es, von den Vorwürfen seien nur zwei als berechtigt anerkannt worden. Der Gutachter habe jedoch festgestellt, "dass ich nicht ein einziges Mal innerhalb von viereinhalb Jahren irgendjemand beleidigt oder angeschrien habe, noch mit Gegenständen geworfen oder anderweitig körperlich eingeschüchtert oder absichtlich jemanden gedemütigt habe", schrieb Raab.
Welche Vorwürfe bestätigt wurden, teilte Raab nicht mit. Er halte die Entscheidung aber für fehlerhaft. Mobbing so niedrigschwellig zu definieren, schaffe zudem einen gefährlichen Präzedenzfall, schrieb er. Er entschuldige sich dennoch für "jeglichen unbeabsichtigten Stress oder Anstoß, die ich durch Tempo, Standards oder Herausforderungen in das Justizministerium gebracht habe", so der Ex-Minister weiter.
Quelle: AFP, AP, dpa

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