: London: Krieg erreicht russische Bevölkerung

31.07.2023 | 12:30 Uhr
Eine ausgeweitete Wehrpflicht in Russland, Drohnenangriffe oder der Wagner-Aufstand: Moskau kann laut britischem Geheimdienst seine Bevölkerung nicht mehr vor dem Krieg schützen.
Russland hatte kürzlich die Alters-Höchstgrenze für alle Dienstgrade und Kategorien um generell fünf Jahre angehoben.Quelle: dpa
Die Anhebung des Einberufungsalters für Wehrpflichtige sowie die Erhöhung des Reservistenalters in Russland könnten nach Einschätzung britischer Geheimdienste neue Sorgen im Land schüren. Das britische Verteidigungsministerium teilte am heutigen Montag mit:
Die erhöhte Wahrscheinlichkeit, zum Kampf gezwungen zu werden, Drohnenangriffe auf Moskau, das außergewöhnliche Maß an innerstaatlichen Repressionen und die jüngste Wagner-Meuterei machen deutlich, dass es dem russischen Staat nicht gelungen ist, die Bevölkerung vor dem Krieg zu schützen.
Britisches Verteidigungsministerium
Tweet des britischen Verteidigungsministeriums

Altersgrenzen wurden angehoben

Reservisten hätten den Großteil der "Teilmobilisierung" im Herbst 2022 ausgemacht und könnten auch künftig die Zahl der für den Krieg gegen die Ukraine verfügbaren Soldaten erhöhen. Rekruten würden zwar derzeit nicht in der Ukraine eingesetzt. Doch würden zusätzliche Wehrpflichtige professionelle und mobilisierte Soldaten von anderen Aufgaben innerhalb Russlands entlasten, so das Ministerium weiter.
Russland hatte kürzlich die Alters-Höchstgrenze für alle Dienstgrade und Kategorien um generell fünf Jahre angehoben. So können künftig Soldaten, Matrosen und Sergeanten bis zum Alter von maximal 55 Jahren zum Reservedienst eingezogen werden.
Ab 2024 dürfen auch Bürger im Alter zwischen 28 und 30 Jahren für den Militärdienst einberufen werden. Zuvor hatte die Altersobergrenze bei 27 gelegen.

Nach der von Putin verkündeten Teilmobilisierung im September 2022 haben rund 150.000 junge Männer aus Angst vor der Einberufung Russland fluchtartig verlassen.

14.02.2023 | 09:01 min

Generäle bis zum Alter von 70 Jahren können einberufen werden

Die Altersgrenze bei Offizieren bis zum Hauptmannsdienstgrad liegt künftig bei 60 Jahren, höhere Offiziere dienen bis zum Alter von 65 Jahren. Generäle können nun sogar bis zum Alter von 70 Jahren wieder reaktiviert werden. Die Obergrenze für Einberufungen zum Militärdienst wird um drei Jahre auf 30 angehoben.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf.
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Quelle: dpa

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