: Moldau warnt vor Umsturz durch Russland

13.02.2023 | 16:42 Uhr
Moldau wirft Russland vor einen Staatsstreich in dem Land zu planen. Damit soll Moldaus Mitgliedschaft in der EU verhindert werden. Präsidentin Sandu ruft zur Wachsamkeit auf.
Präsidentin Maia Sandu hat vor russischen Umsturzversuchen in ihrem Land Moldau gewarnt. Quelle: dpa
Die Republik Moldau wirft Russland vor, einen Umsturz in der ehemaligen Sowjetrepublik zu planen. Russland wolle ausländische Saboteure einsetzen, um die moldawische Führung zu stürzen, den Beitritt des Landes zur Europäischen Union (EU) zu verhindern und es im Krieg gegen die benachbarte Ukraine einzusetzen, sagte Präsidentin Maia Sandu am Montag.
Russland reagierte zunächst nicht auf die Vorwürfe.

Regierung Moldaus vor wenigen Tagen zurückgetreten

Der Plan sehe vor, dass Bürger aus Russland, Montenegro, Belarus und Serbien nach Moldau einreisen und versuchen, Proteste zu entfachen, um "die legitime Regierung durch eine illegale, von der Russischen Föderation kontrollierte Regierung zu ersetzen".
Dieser Plan werde jedoch scheitern. "Die Pläne des Kremls, Gewalt in unser Land zu bringen, werden keinen Erfolg haben", sagte Sandu.
Ich kann versichern, dass die staatlichen Institutionen daran arbeiten, diese Angriffe zu verhindern und die Lage unter Kontrolle zu behalten.
Maia Sandu, Präsidentin von Moldau
Das Parlament müsse den Sicherheitsbehörden dafür die nötigen Mittel in die Hand geben. Sandu äußerte sich wenige Tage nachdem die Regierung vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Turbulenzen zurückgetreten war. Sandu stützte sich bei ihren Aussagen auf Geheimdienst-Dokumente, die Moldau kürzlich von der benachbarten und vor rund einem Jahr von Russland angegriffenen Ukraine erhalten hat.
Zudem hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Woche erklärt, sein Land habe einen Plan des russischen Geheimdienstes "zur Zerstörung der Republik Moldau" aufgedeckt.

Eines der ärmsten Länder Europas erwartet einen harten Winter. Die Energiepreise sind wegen des Ukrainekriegs sehr gestiegen. Die Moldauer sind am Limit.

20.12.2022 | 02:13 min

Der Konflikt mit Transnistrien schwelt weiter

Sandu hat sich bereits wiederholt besorgt über die Absichten der Führung in Moskau gegenüber ihrem Land und über die Präsenz russischer Truppen in der abtrünnigen Region Transnistrien geäußert.
Im vergangenen Jahr hatten Behauptungen der Behörden in Transnistrien, sie seien Ziel einer Reihe von Anschlägen geworden, die Furcht vor einer Eskalation des Konflikts geschürt. Russland hatte damals allerdings bestritten, in der Republik Moldau intervenieren zu wollen.
Die abtrünngige Region Transnistrien liegt in Moldau, an der Grenze zur Ukraine.Quelle: ZDF
Die kleine Republik zählt zu den ärmsten Ländern Europas und ist immer wieder von politischer Instabilität geplagt. Erst vor wenigen Tagen reichte Regierungschefin Natalia Gavrilita ihren Rücktritt ein. Russland hat traditionell einen großen Einfluss in Moldau - insbesondere in der abtrünnigen Region Transnistrien, wo seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert sind.
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Quelle: Reuters, dpa, AP

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