: Sanktionen nach Prügel-Chaos im Basketball
28.04.2023 | 17:36 Uhr
Das Spiel der Basketball-EuroLeague zwischen Real Madrid und Partizan Belgrad endet in einer Massenschlägerei und dem Spielabbruch. Die Liga verhängte nun Strafen.100 Sekunden waren noch auf der Uhr, als die Hölle losbrach. Es flogen die Fäuste im Basketballspiel zwischen Real Madrid und Partizan Belgrad. Die Schiedsrichter schickten 21 der 24 Profis in die Kabine. Es blieben zu wenige übrig, um weiterzumachen, das Playoff-Duell der EuroLeague - der höchsten europäischen Spielklasse - musste am Donnerstagabend abgebrochen werden.
Nach Sergio Llulls Foul ging Schlägerei los
Bevor die Situation eskalierte, stand es 95:80 für Belgrad. Das zweite Viertelfinale war damit zugunsten der Serben so gut wie gelaufen, da foulte Real-Profi Sergio Llull Partizan-Spielmacher Kevin Punter hart.
Als Folge kam es zur Rudelbildung, die Bänke waren sofort leer, alles prügelte aufeinander ein, auch die Schiedsrichter hatten alle Hände voll zu tun.
Partizan-Spieler auf Krücken aus der Halle
Besonders negativ fiel bei der Massenschlägerei Guerschon Yabusele (Madrid) auf. Der Franzose packte sich Gegenspieler Dante Exum - beide kennen sich aus der NBA - und warf ihn in bester Catcher-Manier zu Boden. Der Australier erlitt eine blutende Wunde am Mund, einen Bänderriss im Zeh und verließ die Halle auf Krücken.
"Für den Judo-Move müsste er ins Gefängnis, lebenslang gesperrt werden", beklagte sich Partizan-Teamarzt Moma Jakovljevic bei "Mozzart Sport".
Exum hätte sich das Rückgrat brechen, seine Karriere vorbei sein können. Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gesehen.
Yabusele für fünf Spiele gesperrt
Am Freitagnachmittag verhängte die Disziplinarkommission der EuroLeague Geldstrafen in Höhe von jeweils 50.000 Euro gegen beide Vereine. Vier Spieler wurden gesperrt, am härtesten traf es Yabusele: Der Franzose muss die nächsten fünf Spiele in der europäischen Königsklasse aussetzen.
Kevin Punter (Belgrad) wird für zwei Spiele zusehen müssen, Gabriel Deck (Madrid) und Matthias Lessort (Belgrad) sind für ein Spiel gesperrt worden.
Klare Worte gab es in den spanischen Medien. "Eine beschämende Nacht", titelte "AS", "es ist das Traurigste, das man in der Halle je gesehen hat." Die "Marca" schrieb von einem der "größten Skandale in der Geschichte des Basketballs", es sei "die schwärzeste Niederlage in der Geschichte von Real Madrid".
Spiel für Belgrad gewertet
Belgrad wurde der Sieg zuerkannt, und Partizan kann am kommenden Dienstag mit einem Heimsieg die Best-of-Five-Serie entscheiden.
Wer die hitzige Atmosphäre in der Belgrader Arena kennt, muss Schlimmes befürchten. "Von diesem Moment an werde ich versuchen, alle Menschen in Belgrad zu beruhigen", sagte Partizan-Trainer Zeljko Obradovic. Das wird nötig sein, die Spieler wurden nach der Heimkehr am Flughafen wie Champions empfangen.
Entschuldigungs-Tweet von Sergio Llull
Llull und Yabusele entschuldigen sich
Sergio Llull, Auslöser des "Brawls", meldete sich am Freitagmorgen zu Wort. "Ich übernehme die Verantwortung für dieses harte Foul, das die nachfolgende Katastrophe ausgelöst hat", schrieb der spanische Weltmeister bei Twitter:
Ich entschuldige mich bei allen Basketballfans.
Auch Yabusele äußerte sich in den Sozialen Medien. "Ich bereue mein Verhalten zutiefst", teilte der Profi reumütig mit: "Ich entschuldige mich aufrichtig bei Partizan, bei Dante Exum und seiner Familie, bei meinen Teamkollegen, meinem Verein und allen Fans."
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27.07.2021 | 28:05 minQuelle: SID