: DHB-Team mit Aufwärmspiel vor K.o.-Runde

22.01.2023 | 12:37 Uhr
Das DHB-Team steht vorzeitig im WM-Viertelfinale. Dort wartet Frankreich oder Spanien. Die abschließende Hauptrundenpartie gegen Norwegen ist das perfekte Trainingsspiel.

Bei den deutschen Handballern läuft alles wie am Schnürchen. Im WM-Spiel gegen Norwegen können sie sich schon aufs Viertelfinale vorbereiten. Dort geht's gegen einen ganz Großen.

22.01.2023 | 02:30 min
Die deutschen Handballer haben das Viertelfinal-Ticket schon in der Tasche, in der abschließenden Hauptrundenpartie gegen Norwegen am Montag (20:30 Uhr/ARD) steht aber noch das Finale um den Gruppensieg an. Aber egal, ob Deutschland als Erster oder Zweiter der Hauptrundengruppe ins Viertelfinale geht: Der Gegner dort wird entweder Frankreich oder Spanien heißen - zwei absolute Schwergewichte im Welthandball.
Linksaußen Rune Dahmke bringt es mit Blick auf die bevorstehende K.o.-Runde auf den Punkt.
"Das ist wie Pest oder Cholera"
Rune Dahmke
"Der Traum ist natürlich, was um den Hals hängen zu haben. Sonst müssen wir hier nicht weiterspielen", sagte Teamoldie Patrick Groetzki nach dem vorzeitigen Sprung unter die besten Acht. Am Mittwoch trifft Deutschland im Viertelfinale in Danzig auf die französischen Rekordweltmeister oder den spanischen Vize-Europameister.

Starke Leistung gegen die Niederlande

"Jetzt kommen die richtig harten Gegner. Mir fällt ein Stein vom Herzen", sagte Torhüter Andreas Wolff. Er war beim vorentscheidenden 33:26 (15:12) gegen die Niederlande mit einer Fangquote von 43 (!) Prozent einmal mehr der überragende Mann. Und Gislason verspürte "eine große Erleichterung und Freude. Das macht mich sehr stolz. Wie die Jungs gespielt haben, war schon stark."
Bei Bundestrainer Alfred Gislason, das war unübersehbar, fiel nach dem erreichten WM-Ziel eine riesige Last ab. Die Erwartungen an den Trainerfuchs bei seinem ersten Turnier ohne echte Störgeräusche waren groß gewesen. Doch der Isländer und seine Mannschaft, die sich praktisch immer auf ihren Spielmacher Juri Knorr sowie die Torhüter Wolff und Joel Birlehm verlassen kann, hielt dem Druck eindrucksvoll stand.

DHB-Team im Viertelfinale Außenseiter

Medaillenträume erscheinen mittlerweile nicht mehr als Utopie, sondern als realistisches Szenario - wenngleich Deutschland als Außenseiter in das Viertelfinale geht. Was nach fünf Siegen in fünf Spielen nun bei der WM alles möglich ist? "Norwegen zu schlagen", entgegnete Gislason trocken. Und dann? "Ich weiß ja nicht einmal, gegen wen wir spielen. Wir werden uns, wie immer, auf den nächsten Gegner konzentrieren. Das tut mir leid für euch, aber das ist bislang gut gelaufen für uns", sagte der 63-Jährige. Er lachte.
Die Partie mit den mitfavorisierten Skandinaviern dient als perfektes Training für die - so oder so - höchst knifflige Aufgabe im Do-or-Die-Spiel. Gislason dürfte Kräfte verteilen. Der Anspruch aber bleibt ganz klar, wie Luca Witzke unmissverständlich formulierte:
Wir wollen die Gruppe jetzt gewinnen und den Flow ins Viertelfinale mitnehmen.
Luca Witzke

Frankreich und Spanien gleich schwere Gegner

Einen Wunschgegner hat Gislason vor seinem ersten K.o.-Spiel bei einer WM oder EM nicht. "Frankreich und Spanien sind zwei sehr unterschiedliche Mannschaften, aber gleich gut", sagte er. Auch Wolff mochte sich nicht zu 100 Prozent auf ein Team festlegen. Aber: "Die Franzosen könnten uns eher liegen, weil Spanien unser Kryptonit ist." Gislason verwies hingegen auf das "sehr gute" Testspiel gegen Spanien im vergangenen Oktober.
Egal, wer es wird: Tragen soll das deutsche Team auch die Kulisse in Polen. Je weiter das Turnier voranschreitet, desto mehr fühlt sich es sich für die DHB-Auswahl an, als spiele sie in Deutschland. "Es war wie ein Heimspiel", sagte Kapitän Johannes Golla nach dem Niederlande-Spiel vor 6.250 lautstarken Zuschauern in Kattowitz. Philipp Weber schwärmte von "sehr vielen Gänsehautmomenten". Es sollen nicht die letzten bei der Weltmeisterschaft gewesen sein.
Quelle: sid

Mehr zur Handball-WM