FAQ

: Alles Wichtige zur Leichtathletik-WM

von Klemens Hempel
18.08.2023 | 09:56 Uhr
In Budapest findet vom 19. bis 27. August die Leichtathletik-WM 2023 statt, ARD und ZDF übertragen im TV und Livestream. Antworten zu den wichtigsten Fragen rund um die WM.
Ungarns Nationales Leichtathletikzentrum in Budapest, neu errichtet für die WM, bei einem Familientag im Juni 2023.Quelle: IMAGO / Xinhua
Die 19. Weltmeisterschaft der Leichtathletik wird eines der größten Sportereignisse in der Geschichte Ungarns. Über 2.000 Sportler und Sportlerinnen aus mehr als 200 Ländern reisen nach Budapest. Das Land richtet zum ersten Mal eine Leichtathletik-WM aus.

Wo und wann findet die Leichtathletik-WM statt?

Die Wettkämpfe finden vom 19. bis 27. August in Budapest statt. Das neue nationale Leichtathletikzentrum wurde eigens für die WM 2023 errichtet. Während der Titelkämpfe finden etwa 35.000 Zuschauer und Zuschauerinnen Platz.
Das alte Ferenc-Puskás-Stadion, früher Népstadion, wurde 2016 abgerissen - dort fanden die Leichtathletik-Europameisterschaften 1966 und 1998 statt. Bei den Marathon-Läufen wird Budapest zudem seine ganze Pracht mit Unesco-Weltkulturerbe an der Donau präsentieren.

War nicht letztes Jahr schon WM?

Ja, in Eugene (USA). Normalerweise finden Leichtathletik-Weltmeisterschaften alle zwei Jahre statt. Nachdem Olympia in Tokio aufgrund der Corona-Pandemie von 2020 auf 2021 verschoben worden war, verlegte der Leichtathletik-Weltverband seine WM.
Dadurch war Eugene 2022 statt wie geplant 2021 Gastgeber. Die WM in Budapest findet nun trotzdem zum ursprünglich angedachten Termin statt. In zwei Jahren ist dann Tokio dran.
Malaika Mihambo holte in Eugene 2022 die einzige deutsche Goldmedaille – es war die schlechteste WM aller Zeiten für den DLV.Quelle: reuters

Warum gibt es neun statt zehn Wettkampftage?

Mit dem strafferen Zeitplan im Vergleich zu den letzten Weltmeisterschaften will der Weltverband mehr Attraktivität schaffen - an jedem Tag sind in Budapest mindestens vier Finals geplant. Am Schlusswochenende werden täglich je acht Medaillenentscheidungen ausgetragen.
Die traditionellen Highlights der 100-Meter-Sprints finden recht früh statt: Die Männer sind am 20. August, die Frauen am 21. August dran. Zum Abschluss am 27. August sind die beiden 4x400 Meter-Staffeln angesetzt. Hier finden Sie den gesamten Zeitplan.

Wie viele Goldmedaillen gibt es zu gewinnen?

Insgesamt werden in Budapest 49 WM-Titel vergeben: jeweils 24 Entscheidungen bei Frauen und Männern, dazu die Mixed-Staffel über 4x400 Meter.

Wer überträgt das Event?

ARD und ZDF übertragen die Weltmeisterschaften live im Fernsehen. In den Mediatheken beziehungsweise auf sportstudio.de und sportschau.de können Sie alle Wettkämpfe live verfolgen und verpassen nichts.
Dazu liefern ZDFheute und die ZDF-Mediathek mit kompakten Highlight-Clips täglich eine schnelle Übersicht zu den wichtigsten Entscheidungen.

Leichtathletik-WM 2023 bei ARD und ZDF

Sa., 19.8.: ZDF/sportstudio.de

8.45 - 10.20 Uhr, im Anschluss im sportstudio.de-Livestream; 19.25 - 22 Uhr

So., 20.8.: ARD/sportschau.de

7 - 14 Uhr, 16.05 - 19.20 Uhr

Mo., 21.8.: ZDF/sportstudio.de

19.25 - 22 Uhr

Di., 22.8.: ARD/sportschau.de

18.50 - 20 Uhr, 20.15 - 22 Uhr

Mi., 23.8.: ZDF/sportstudio.de

10.30 - 13.15 Uhr, 19.25 - 22 Uhr

Do., 24.8.: ARD/sportschau.de

7 - 10 Uhr, 18.50 - 20 Uhr, 20.15 - 22 Uhr

Fr., 25.8.: ZDF/sportstudio.de

10 - 13.15 Uhr, 18.25 - 22 Uhr

Sa., 26.8.: ARD/sportschau.de

7 - 13 Uhr, 14 - 16 Uhr, 19 - 20.15 Uhr, 20.15 - 22.00 Uhr

So., 27.08.: ZDF/sportstudio.de

6.55 - 9.25 Uhr, 20.15 - 22 Uhr

Aktualisierte Übertragungszeiten:

ZDF/sportstudio.de

ARD/sportschau.de

Niklas Kaul reist als amtierender Zehnkampf-Europameister nach Budapest – 2019 krönte er sich mit damals 21 Jahren zum jüngsten Weltmeister überhaupt.

Wer ist für Deutschland dabei?

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) schickt insgesamt 70 Athletinnen und Athleten zur WM. Malaika Mihambo fehlt allerdings - die amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Weitsprung musste ihre Saison verletzungsbedingt vorzeitig beenden.
Ebenso mussten Bo Kanda Lita Baehre (Stabhochsprung), Konstanze Klosterhalfen (5000 Meter), Lea Meyer (3000 Meter Hindernis/5000 Meter) und Katharina Trost (1500 Meter) kurzfristig absagen.
Dennoch reisen drei Deutsche mit EM-Titeln im Gepäck nach Budapest. Unter anderem werden Gina Lückenkemper auf den 100 Metern, Julian Weber im Speerwurf sowie Zehnkämpfer Niklas Kaul als amtierende Europameister in ihren Disziplinen mit dabei sein.
Im Zehnkampf ist neben Kaul auch Leo Neugebauer in der Konkurrenz vertreten, der zuletzt den deutschen Zehnkampf-Rekord von Jürgen Hingsen knackte.
Die nominierten Deutschen:

Deutscher Kader: Frauen

100 m: Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Gina Lückenkemper (SCC Berlin)

4x100 m:

Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Chelsea Kadiri (SC Magdeburg), Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Sina Mayer (LAZ Zweibrücken), Lisa Nippgen (MTG Mannheim), Louise Wieland (Hamburger SV)

4x400 m:

Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg), Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg), Skadi Schier (SCC Berlin), Alica Schmidt (SCC Berlin), Luna Thiel (VfL Wolfsburg)

800 m:

Christina Hering (LG Stadtwerke München), Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler)

1.500 m*

5.000 m*

Marathon:

Melat Yisak Kejeta (Laufteam Kassel)

400 m Hürden:

Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg), Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen)

3.000 m Hindernis*:

Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien)

20 km Gehen:

Saskia Feige (SC DHfK Leipzig)

35 km Gehen:

Bianca Maria Dittrich (Droste Running-Team)

Hochsprung:

Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim), Christina Honsel (TV Wattenscheid 01)

Stabhochsprung:

Anjuli Knäsche (LG Leinfelden-Echterdingen)

Weitsprung:

Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden), Maryse Luzolo (Königsteiner LV)

Dreisprung:

Kira Wittmann (LG Göttingen)

Kugelstoß:

Sara Gambetta (SV Halle), Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim), Julia Ritter (TV Wattenscheid 01)

Diskuswurf:

Shanice Craft (SV Halle), Kristin Pudenz (SC Potsdam), Claudine Vita (SC Neubrandenburg)

Siebenkampf:

Vanessa Grimm (Königsteiner LV), Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt), Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen)

*Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste ihre Teilnahme über 5.000 Meter und 3.000 Meter Hindernis nach Nominierung noch kurzfristig absagen. Genauso Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) über 5.000 Meter und Katharina Trost (LG Stadtwerke München) über 1.500 Meter.

Deutscher Kader: Männer

100 m: Julian Wagner (LC Thüringen Top Team)

200 m: Joshua Hartmann (ASV Köln)

400 m: Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund)

4x100 m: Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV), Robin Ganter (MTG Mannheim), Joshua Hartmann (ASV Köln), Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), Julian Wagner (LC Thüringen Top Team), Yannick Wolf (LG Stadtwerke München)

4x400 m:

Jean Paul Bredau (SC Potsdam), Marc Koch (LG Nord Berlin), Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz), Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01)

1.500 m: Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt)

5.000 m: Sam Parsons (SSC Berlin)

10.000 m: Nils Voigt (TV Wattenscheid 01)

Marathon: Johannes Motschmann (SSC Berlin), Haftom Welday (Hamburger Laufladen)

400 m Hürden: Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt), Emil Agyekum (SCC Berlin), Constantin Preis (VfL Sindelfingen)

3.000 m Hindernis: Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898)

20 km Gehen: Christopher Linke (SC Potsdam)

35 km Gehen: Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden), Karl Junghannß (LC Thüringen Top Team), Christopher Linke (SC Potsdam)

Hochsprung: Tobias Potye (LG Stadtwerke München)

Stabhochsprung*: Gillian Ladwig (Schweriner SC), Oleg Zernikel (ASV Landau)

Dreisprung: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)

Diskuswurf: Henrik Janssen (SC Magdeburg), Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01), Steven Richter (LV 90 Erzgebirge)

Hammerwurf: Merlin Hummel (UAC Kulmbach), Sören Klose (Eintracht Frankfurt)

Speerwurf: Julian Weber (USC Mainz)

Zehnkampf: Manuel Eitel (SSV Ulm 1846), Niklas Kaul (USC Mainz), Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen)

*Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste seinen Start im Stabhochsprung nach Nominierung noch kurzfristig absagen.

Deutscher Kader: Mixed

4x400 m: Jean Paul Bredau (SC Potsdam), Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), Skadi Schier (SCC Berlin), Alica Schmidt (SCC Berlin)

Disziplinen und Weltrekorde der Frauen

Laufen

100 Meter: Florence Griffith-Joyner (USA) 10,49 Sekunden / 16. Juli 1988 in Indianapolis

200 Meter: Florence Griffith-Joyner (USA) 21,34 Sekunden / 29. September 1988 in Seoul

400 Meter: Marita Koch (Rostock) 47,60 Sekunden / 6. Oktober 1985 in Canberra

800 Meter: Jarmila Kratochvilova (CSSR) 1:53,28 Minuten / 26. Juli 1983 in München

1500 Meter: Faith Kipyegon (KEN) 3:49,11 / 2. Juni 2023 in Florenz

5000 Meter: Faith Kipyegon (KEN) 14:05,20 Minuten / 9. Juni 2023 in Paris

10.000 Meter: Letesenbet Gidey (ETH) 29:01,03 Minuten / 8. Juni 2021 in Hengelo

100 Meter Hürden: Tobi Amusan (NGR) 12,12 Sekunden / 24. Juli 2022 in Eugene

400 Meter Hürden: Sydney McLaughlin (USA) 50,6 Sekunden / 22. Juli 2022 in Eugene

4 x 100 Meter: USA (Madison, Felix, Knight, Jeter) 40,82 Sekunden / 10. August 2012 in London

4 x 400 Meter: UdSSR  (Ledowskaja, Nasarowa, Pinigina, Brysgina) 3:15,17 Minuten / 1. Oktober 1988 in Seoul

3000 Meter Hindernis: Beatrice Chepkoech (KEN) 8:44,32 Sekunden / 20. Juli 2018 in Monaco

20 Kilometer Gehen: Jiayu Yang (CHN) 1:23:49 Stunden / 20. März 2021 in Huangshan

35 Kilometer Gehen: María Pérez (ESP) 2:37:15 Stunden / 21. Mai 2023 in Poděbrady

Marathon (Gemischtes Rennen): Brigid Kosgei (KEN) 2:14:04 Stunden / 13. Oktober 2019 in Chicago

Werfen

Kugelstoßen: Natalja Lissowskaja (RUS) 22,63 Meter / 7. Juni 1987 in Moskau

Hammerwurf: Anita Włodarczyk (POL) 82,98 Meter / 28. August 2016 in Warschau

Speerwurf: Barbara Spotakova (CZE) 72,28 Meter / 13. September 2008 in Stuttgart                

Diskuswurf: Gabriele Reinsch (Cottbus)  76,80 Meter / 9. Juli 1988 in Neubrandenburg

Springen

Hochsprung: Stefka Kostadinowa (BUL) 2,09 Meter / 20. August 1987 in Rom

Stabhochsprung: Jelena Issinbajewa (RUS) 5,06 Meter / 28. August 2009 in Zürich

Weitsprung: Galina Tschistjakowa (RUS) 7,52 Meter / 11. Juni 1988 in Leningrad

Dreisprung: Yulimar Rojas (VEN) 15,74 Meter / 20. März 2022 in Belgrad

Mehrkampf

Siebenkampf: Jackie Joyner-Kersee (USA) 7291 Punkte / 23./24. September 1988 in Seoul

Sind Russland und Belarus dabei?

Nein. Der Leichtathletik-Weltverband hat Athleten und Athletinnen aus Russland und Belarus wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ausgeschlossen. Der Verband handelt damit entgegen der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), einen Start unter gewissen Voraussetzungen zu ermöglichen.

Disziplinen und Weltrekorde der Männer

Laufen

Quelle: imago/Chai v.d. Laage
100 Meter: Usain Bolt (JAM) 9,58 Sekunden / 16. August 2009 in Berlin

200 Meter: Usain Bolt (JAM) 19,19 Sekunden / 20. August 2009 in Berlin

400 Meter: Wayde van Niekerk (RSA) 43,03 Sekunden / 14. August 2016 in Rio de Janeiro

800 Meter: David Lekuta Rudisha (KEN) 1:40,91 Minuten / 09. August 2012 in London

1500 Meter: Hicham El Guerrouj (MAR) 3:26,00 Minuten / 14. Juli 1998 in Rom

5000 Meter: Joshua Cheptegei (UGA) 12:35,36 min / 14. August 2020 in Monaco

10.000 Meter: Joshua Cheptegei (UGA) 26:11,00 min / 7. Oktober 2020 in Valencia

110 Meter Hürden: Aries Merritt (USA) 12,80 Sekunden / 07. September 2012 in Brüssel

400 Meter Hürden: Karsten Warholm (NOR) 45,94 s / 3. August 2021 in Tokio

4 x 100 Meter: Jamaika (Carter, Frater, Blake, Bolt) 36,84 Sekunden / 12. August 2012 in London

4 x 400 Meter: USA (Valmon, Watts, Reynolds, Johnson) 2:54,29 Minuten / 22. August 1993 in Stuttgart

3000 Meter Hindernis: Saif Saaeed Shaheen (QAT) 7:53,63 Minuten / 03. September 2004 in Brüssel

20 Kilometer Gehen: Yūsuke Suzuki (JPN) 1:16:36 Stunden / 15. März 2015 in Nomi

35 Kilometer Gehen: Wladimir Kanaikin (RUS) 2:21:31 Stunden / 19. Februar 2006 in Sochi

Marathon: Eliud Kipchoge (KEN) 2:01:09 Stunden / 25. September 2022 in Berlin

Werfen

Kugelstoßen: Ryan Crouser (USA) 23,56 Meter / 27. Mai 2023 in Eugene

Hammerwurf: Jurij Sedych (UdSSR) 86,74 Meter / 30. August 1986 in Stuttgart

Speerwurf: Jan Železný (CZE) 98,48 Meter / 25. Mai 1996 in Jena                

Diskuswurf: Jürgen Schult (Schwerin)  74,08 Meter / 9. Juni 1986 in Neubrandenburg

Springen

Hochsprung: Javier Sotomayor (CUB) 2,45 Meter / 27. Juli 1993 in Salamanca

Stabhochsprung: Armand Duplantis (SWE) 6,22 m / 25. Februar 2023 in Clermont-Ferrand

Weitsprung: Mike Powell (USA) 8,95 Meter / 30. August 1991 in Tokio

Dreisprung: Jonathan Edwards (GBR)  18,29 Meter / 07. August 1995 in Göteborg

Mehrkampf

Quelle: ZDF
Zehnkampf: Kevin Mayer (FRA) 9126 Punkte / 15./16. September 2018 in Talence

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