: FC Bayern holt spanischen Shootingstar

von Maik Rosner
06.12.2023 | 15:18 Uhr
Die Münchner holen den 22-jährigen Brian Zaragoza ab Sommer 2024. Mit seinem flinken und trickreichen Stil erinnert der kleine Linksaußen an den früheren Publikumsliebling Ribéry.
Bryan Zaragoza soll bei den Bayern die linke Seite verstärkenQuelle: epa
Es sorgte zunächst für Erstaunen, als sich am Mittwoch die Nachricht aus Spanien verdichtete, dass der FC Bayern auf der Suche nach Verstärkungen beim FC Granada fündig geworden sei. Bei dem abgebenden Verein handelt es sich ja um einen Aufsteiger, der mit sieben Punkten nach 15 Spielen Tabellenvorletzter in La Liga ist und damit auf dem Wege zu sein scheint, sich nach dieser Saison direkt wieder in die zweite Division zu verabschieden.
Vor allem aber rührte die Überraschung daher, dass sie beim FC Bayern eigentlich dringend Verstärkungen für die Defensive benötigen, für die Positionen des Innen- und Rechtsverteidigers sowie vielleicht auch fürs defensive Mittelfeld, in dem sich Trainer Thomas Tuchel schon seit dem vergangenen Sommer eine sogenannte "holding six" wünscht.

Freund lobt "Senkrechtstarter" Zaragoza

Doch am Nachmittag bestätigte der FC Bayern, dass Granadas Flügelspieler Bryan Zaragoza im Sommer nach München wechseln und einen Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2029 erhalten wird. Laut Medienberichten soll der FC Bayern bis zu 15 Millionen Euro Ablöse für den 22 Jahre alten Offensivakteur zahlen.
Mitteilung des FC Bayern bei X
Zaragoza sei ein "Senkrechtstarter" mit "sehr viel Potenzial" und ein "antrittsstarker, sehr schneller und extrem wendiger Flügelspieler, der auf beiden Seiten einsetzbar ist", wurde Bayerns Sportdirektor Christoph Freund in der Vereinsmitteilung zitiert, "er ist unberechenbar, torgefährlich und sehr gut in Eins-gegen-Eins-Situationen."

Draufgänger mit nur 1,64 Meter

Auch RB Leipzig soll sich für Zaragoza sehr interessiert haben. Das verwundert nicht, wenn man sich Videos von Granadas hauptamtlichem Linksaußen mit dem starken rechten Fuß anschaut. Darin zu sehen ist ein nur 1,64 Meter großer Spieler, der sich äußerst flink und fintenreich bewegt und den Ball technisch hochwertig behandelt.
Ein bisschen erinnert Zaragoza mit seiner Stilistik und seinen draufgängerischen Dribblings an den früheren Münchner Publikumsliebling Franck Ribéry, der sich mit seinen Streichen auf und neben dem Platz den Beinamen Filou erworben hatte. Der 1,70 Meter große Franzose war ebenfalls mit seinem starken rechten Fuß über den linken Flügel geflitzt und hatte dort seine Haken geschlagen.

Zaragozas Aufstieg im Eiltempo

Auch das Leichtgewicht Zaragoza narrt seine Gegenspieler gerne, als sei er ein spanischer Filou. Dabei kommt ihm sein noch tieferer Schwerpunkt im Vergleich zu Ribéry zu Gute. Zaragozas Bewegungen sehen sogar filigraner und geschmeidiger aus als beim Original.
Zaragoza hat einen bemerkenswerten Aufstieg im Eiltempo hinter sich. Erst im Sommer 2022 war er von Granadas zweiter Mannschaft in die erste hochgezogen worden. Dort gelang ihm gleich am Ende seiner Premierensaison als Meister der Aufstieg von Spaniens zweiter in die erste Liga.

Konkurrenz für Sané, Coman und Gnabry

In dieser Spielzeit kommt Zaragoza in La Liga auf 14 Einsätze mit fünf Toren und zwei Vorlagen. Mitte Oktober debütierte er sogar in Spaniens Nationalmannschaft beim 2:0 im EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland.
Im Kader des FC Bayern befinden sich in Leroy Sané, Kingsley Coman und Serge Gnabry derzeit drei Flügelspieler. Neben seiner Hauptposition als Linksaußen ist der in Málaga geborene Zaragoza in dieser Saison für Granada auch schon im zentralen offensiven und rechten Mittelfeld sowie als Mittelstürmer aufgelaufen.

Verteidiger kurzfristig gesucht

Die Suche nach kurzfristigen Verstärkungen für die Defensive im Winter geht beim FC Bayern unterdessen weiter. Vor allem in der ohnehin knapp besetzten letzten Reihe besteht Bedarf.
Erschwerend hinzu kommen der Asien-Cup und Afrika-Cup. Dadurch werden den Münchnern im Januar und womöglich auch noch im Februar der südkoreanische Innenverteidiger Min-jae Kim und der marokkanische Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui fehlen.

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