: PSV: Bosz und de Jong als Meistermacher

20.02.2024 | 08:17 Uhr
In der Bundesliga sind PSV-Trainer Peter Bosz und Stürmer Luuk de Jong gescheitert - in Eindhoven eilt das Duo von Erfolg zu Erfolg. Nun wartet der BVB in der Champions League.
Peter Bosz, Trainer PSVQuelle: imago/Pro Shots
Peter Bosz ist ein Gentleman. "Borussia Dortmund ist ein großer Klub, in Sachen Zuschauer vielleicht sogar der Größte der Welt", sagt der Trainer von PSV Eindhoven, nachdem beide Teams im Achtelfinale der Champions League einander zugelost wurden.
Ich freue mich auf das Wiedersehen, ich kenne noch viele Leute.
Peter Bosz

Bosz freut sich auf Dortmund

Rein aus Sentimentalität wird sich der Niederländer aber nicht auf das Duell freuen, das am Dienstag (21 Uhr) im Philips-Stadion in Eindhoven steigt. Denn für Bosz ist es die Gelegenheit, einen Makel aus seiner Vita zu tilgen. 2017 war er nach nur einem halben Jahr selbst krachend beim BVB gescheitert.
Mit Bosz tritt auch Luuk de Jong gegen Dortmund an. Auch er ist ein alter Bundesliga-Bekannter. 2012 kam er für damals horrende zwölf Millionen vom FC Twente zur anderen Borussia nach Mönchengladbach.

Luuk de Jongs Stationen

Trainer Lucien Favre konnte mit dem hüftsteifen, aber kopfballstarken Angreifer nie etwas anfangen - nur anderthalb Jahre und sechs Tore später zog er weiter. Über Newcastle, PSV, Sevilla und FC Barcelona wieder zu PSV.
Dortmund kommt nach schwachem Remis in der Bundesliga:

Weiter ungeschlagen im Jahr 2024, aber unzufrieden: Mit dem 1:1 beim VfL Wolfsburg wird es für den BVB im Kampf um einen Champions-League-Platz wieder enger.

19.02.2024 | 09:02 min

PSV vor dem 25. Meistertitel

Dort, im beschaulichen Eindhoven, schicken sich Bosz und de Jong mit PSV an, den 25. Meistertitel der Vereinsgeschichte zu holen. Zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf Titelverteidiger Feyenoord. Erst am 18. Spieltag verbuchte Eindhoven den ersten Liga-Punktverlust nach zuvor 17 Siegen in Folge und der Einstellung des Ligarekordes für den besten Saisonstart.
PSV schießt in den Niederlanden die meisten Tore und kassiert die wenigsten. Doch wie konnte der Vorjahres-Zweite die Konkurrenz so schnell so weit hinter sich lassen?
Ein Schlüssel ist wohl der letzte Transfersommer. Nachdem Meister Feyenoord von den europäischen Top-Teams ausgeweidet wurde und bei Ajax Kurzzeit-Sportdirektor Sven Mislintat weit über 100 Millionen Euro für viel zu wenig Qualität ausgab, zeigte sich PSV clever auf dem Transfermarkt.

Erfolgreich auf dem Transfermarkt

Musste der Klub noch im Winter zuvor Stars wie Cody Gakpo mitten in der Saison verkaufen, um Finanzlöcher zu schließen, lotste Sportdirekter Earnest Stewart mit Hirving Lozano, Noa Lang, Jerdy Schouten, Malik Tillmann (vom FC Bayern) und Seringo Dest viel Qualität ins Philips-Stadion.

PSV versucht sich an Tiki-Taka

Doch die Frage war: Wie schnell würde PSV den Bosz-Ball lernen? Schließlich hatte das Team unter dem ehemaligen Weltklassestürmer Ruud van Nistelrooy zuvor viel zurückhaltender agiert.
Nun sollte druckvolles Tiki-Taka gespielt werden. Die Antwort war: Sehr schnell. Schon im Spiel um die Johan-Cruijff-Schaal, den Supercup, übertrumpfte PSV Gastgeber Feyenoord. An der Hand von Altstar de Jong, der in dieser Saison bereits 27 Pflichtspieltore erzielte und beweist, dass er eben auch Tiki-Taka kann, eilt PSV in der Liga von Sieg zu Sieg.

Der Europa-League-Sieger ist raus: PSV Eindhoven macht gegen den FC Sevilla aus einem 0:2 ein 3:2 und kickt damit die Spanier, die lange in Unterzahl spielen, aus dem Wettbewerb.

29.11.2023 | 01:29 min

Erfolg mit PSV gibt Bosz recht

Fast wäre übrigens alles anders gekommen - und Bosz nie zu PSV. Denn eigentlich galt Bosz im vergangenen Sommer als Top-Favorit bei Rekordmeister Ajax. Er hatte Ajax 2017 ins Europa-League-Finale geführt, überwarf sich dann mit dem damaligen Vereinsboss und früheren Weltklassekeeper Edwin van der Sar.
Im Sommer wollte Mislintat Bosz zurück in die Hauptstadt holen, Gespräche wurden geführt. Letztlich waren die beiderseitigen Vorbehalte zu groß - und PSV schlug schnell zu.

PSV Zweiter hinter Arsenal

Der Erfolg gibt Bosz und Eindhoven recht. Denn auch in der Champions League glänzte PSV trotz eines 0:4 zum Auftakt gegen Arsenal. Der Klub steigerte sich von Partie zu Partie - Sieg gegen Lens und Sieg in Sevilla sowie drei weitere Remis sicherten den zweiten Platz hinter Arsenal und den Einzug in das Achtelfinale.
Dort kann Bosz nun gegen den BVB zeigen, dass er ein Top-Trainer ist - und Luuk de Jong beweisen, dass ihn die Bundesliga damals zu früh abgeschrieben hat.
Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.
Quelle: A.S.

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