: Bayern: Trotzige Zuversicht und Spekulationen

von Maik Rosner
05.05.2024 | 15:35 Uhr
Die Münchner blicken trotz der 1:3-Niederlage in Stuttgart und Guerreiros Ausfall hoffnungsvoll aufs Rückspiel der Champions League. Max Eberl heizt die Trainerspekulationen an.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl beim Spiel zwischen Stuttgart und München.Quelle: AFP
Als Manuel Neuer vor die Medien trat, schien es beinahe, als habe es die 1:3-Niederlage beim VfB Stuttgart und Raphaël Guerreiros Verletzung gar nicht gegeben.
"Wir sind absolut bereit. Wir werden alles geben und in die Waagschale werfen, damit wir gewinnen und weiterkommen", sagte der Torwart des FC Bayern im ZDF mit Blick aufs Rückspiel im Halbfinale der Champions League bei Real Madrid am Mittwoch.

Studiogast: Christian Streich.

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Zuversicht bei Dier, de Ligt und Musiala

Die Ereignisse von Stuttgart passten nicht wirklich zu dieser fast schon trotzigen Zuversicht. Denn beim Tabellendritten hatten die Münchner ja neben der verdienten Niederlage auch Guerreiros Ausfall für Real wegen einer Bänder- und Kapselverletzung im linken Sprunggelenk zu beklagen.
Zudem hatte Eric Dier eine Platzwunde am Kopf erlitten. Der Innenverteidiger dürfte in Madrid aber mithelfen können, nach dem 2:2 aus dem Hinspiel den erhofften Finaleinzug zu schaffen. Auch bei den angeschlagenen und gar nicht mit nach Stuttgart gereisten Jamal Musiala und Matthijs de Ligt sind die Münchner zuversichtlich.

Tuchels Klagen

Trotzdem wissen sie natürlich, dass es keine optimalen Voraussetzungen sind, in das bisher wichtigste Spiel der Saison mit mehreren Akteuren zu gehen, die entweder noch angeschlagen sind oder gerade erst aus einer Verletzungspause kommen. Das gilt auch für Leroy Sané, den schon seit Monaten Schambeinbeschwerden plagen.
Wir machen mehr Mediziner-Sitzungen als alles andere. Da geht es darum, wer wie lange spielen kann. Der kann 60 Minuten, der 30, der gar nicht, bei dem müssen wir abwarten, der kommt am Montag zurück. Das ist die Situation.
Bayern-Trainer Thomas Tuchel
Es sei "wie verhext", sagte der Trainer.

De Zerbi und Schmidt fallen als Trainerkandidaten weg

Wohl auch wegen der angespannten Personallage erteilte Tuchel umgehend das Verbot, sich noch zusätzlichen Ballast durch Grübeleien über die Niederlage aufzubürden. Sofort solle das Spiel abgehakt und nur noch nach vorne geschaut werden auf Real, gab der Trainer in Auftrag.
Ablenkung gibt es aber auch weiterhin durch die Suche nach Tuchels Nachfolger für die kommende Saison. Nach Leverkusens Meistertrainer Xabi Alonso, Bundestrainer Julian Nagelsmann und Österreichs Nationalcoach Ralf Rangnick verabschiedeten sich auch Roberto De Zerbi (Brighton & Hove Albion) und Roger Schmidt (Benfica Lissabon) von der Kandidatenliste. Beide ließen wissen, bei ihren derzeitigen Arbeitgebern bleiben zu wollen.

Max Eberl im Interview mit Thomas Skulski über die Trainersuche des FC Bayern München und den Einfluss von Ehrenpräsident Uli Hoeneß.

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Tuchels Abschied steht fest

Bei Tuchel wird es zudem nicht zu einer spektakulären Wende kommen. Wie verabredet wird der 50-Jährige nach der Saison gehen. Das stellten sowohl Sportvorstand Max Eberl als auch Sportdirektor Christoph Freund und Präsident Herbert Hainer klar.
Spannend war, dass es Eberl ein regelrechtes Vergnügen bereitete, die Spekulationen in der Trainerfrage sogar noch anzuheizen. In seinen Interviews vor und nach dem Spiel in Stuttgart deutete er immer wieder neue Möglichkeiten an, die vor Kurzem noch nicht denkbar gewesen seien.

Eberl will Dauerlösung

"Wenn eine Tür zugeht, ist es im ersten Moment ein Schlag", sagte er im ZDF in Bezug auf Rangnicks Absage. Doch plötzlich sehe man: "Da gehen andere Türen wieder auf. Und Türen, die vielleicht vor einigen Tagen, einigen Wochen gar nicht vorstellbar waren, sind jetzt offen."
Was oder wer damit gemeint sein könnte, wollte Eberl nicht ausführen. Nur so viel: Man wolle einen Trainer finden, "der für Bayern München die nächsten Jahre arbeiten kann". Es soll also weiterhin eine Dauerlösung werden und kein Übergangstrainer.

Da war mehr drin: In einem Spiel mit viel Auf und Ab verbauten sich die Bayern gegen Real Madrid mit zwei individuellen Fehlern den Weg zum Sieg, können aber mit dem 2:2 gut leben.

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