: Xavi Simons: Vorspielen für die Zukunft
von Maik Rosner
02.07.2024 | 07:31 UhrWenn am Dienstag in der Münchner Arena das Achtelfinale der Niederländer gegen Rumänien ansteht, bietet sich für Xavi Simons eine weitere Gelegenheit zur Eigenwerbung. Bedeutsam ist die EM-Bühne für den 21 Jahre alten Offensivakteur ja auch deshalb, weil es gerade um seine Zukunft auf Vereinsebene geht.
In der vergangenen Saison war Xavi an Rasenballsport Leipzig ausgeliehen. Bei Paris Saint-Germain steht er noch drei Jahre unter Vertrag. Doch eine Rückkehr zu PSG sieht Xavi vorerst nicht vor, nachdem er dort nach seinen drei Jahren in der Jugend bei den Profis nicht den Durchbruch geschafft hatte. Das lag maßgeblich daran, dass zu jener Zeit Lionel Messi, Kylian Mbappé, Neymar und Ángel Di María die Offensive besetzten.
Bayern-Sportvorstand Eberl kennt Xavis Vertrag
In Leipzig würden sie ihn nur zu gerne behalten, und dem Vernehmen nach kann sich Xavi einen Verbleib auch gut vorstellen. Andererseits interessieren sich viele Vereine für ihn, darunter der FC Bayern.
Im Spitzenspiel der Gruppe D haben die Niederlande Frankreich ein Remis abgetrotzt. Trotz großem Chancenplus konnte der Favorit ohne seinen Topstar Mbappé nicht gewinnen.
21.06.2024 | 08:19 minDas liegt in diesem Fall nicht nur an Xavis sportlichen Qualitäten. Der Münchner Sportvorstand Max Eberl kennt aus seiner Zeit in Leipzig Xavis Vertrag. Dieses Wissen könnte sich als hilfreich erweisen bei dem Versuch, den Kreativspieler für die Münchner zu gewinnen.
Jeder gelungener Auftritt fördert das Interesse
Zunächst wurde sogar kolportiert, Xavi stünde ganz oben auf der Wunschliste des FC Bayern. Zuletzt aber hieß es, der in Amsterdam geborene, in Spanien aufgewachsene und hauptsächlich beim FC Barcelona ausgebildete Xavi bevorzuge, vorerst in Leipzig zu bleiben.
Sicher ist, dass die Spekulationen um ihn anhalten dürften. Zumal die EM ihm eine Bühne bietet, auf der jeder gelungene Auftritt die Fragen zu seiner Zukunft ebenso befördern dürfte wie das Interesse an ihm.
Simons ist benannt nach Spaniens Legende
Xavi wurde nach Barcelonas Vereinslegende Xavier Hernández benannt. So nachhaltig in den Vordergrund spielen wie der spanische Weltmeister (2010) und Europameister (2008, 2012) konnte sich der niederländische Xavi noch nicht, allein schon wegen seines Alters und seiner kurzen Laufbahn im Oranje-Trikot. Auf 17 Einsätze und ein Tor kommt der Ideengeber bisher.
Sein Debüt gab er bei der WM 2022 in Katar im Achtelfinale gegen die USA - nur gut zwei Monate nach seinem ersten Einsatz in der niederländischen U21. Doch der damalige Bondscoach, der ehemalige Bayern-Trainer Louis van Gaal, zeigte wieder einmal sein Faible für Talente und berief ihn in den WM-Kader.
Durchbruch unter van Nistelrooy in Eindhoven
In seinen bisherigen drei Einsätzen bei dieser EM hat Xavi zwar bereits getroffen. Sein Tor gegen Frankreich fand wegen einer vorherigen Abseitsstellung jedoch keine Anerkennung. Immerhin eine Vorlage bei der 2:3-Niederlage gegen Österreich steht in seiner Bilanz.
Dreimal gehen die Österreicher in Führung, nur zweimal kann die Niederlande etwas entgegenwirken. Da Frankreich im Parallelspiel nur ein Remis erspielt, gewinnt Österreich die Gruppe D.
25.06.2024 | 07:51 minIns Rampenlicht gespielt hat sich Xavi bisher vor allem auf Vereinsebene. Was ihm beim PSG verwehrt wird, gelang ihm bei der PSV Eindhoven unter Trainer Ruud van Nistelrooy. Xavi schlug nach seinem Wechsel 2022 sofort voll ein und kam in allen Wettbewerben auf 48 Einsätze mit 22 Toren und zwölf Vorlagen.
Marktwert rund 80 Millionen Euro
Paris nahm im Sommer 2023 sein Rückkaufrecht in Anspruch, verlieh Xavi auf dessen Wunsch aber umgehend wieder, diesmal an Leipzig. In seinem ersten Pflichtspiel für die Sachsen feierte er in der Münchner Arena sofort einen 3:0-Sieg im Supercup. Sein Debüt für Leipzig war also deutlich besser verlaufen als das von Harry Kane für den FC Bayern.
Alles zur Fußball-EM 2024
Insgesamt kam Xavi in 43 Pflichtspielen für Leipzig auf zehn Tore und 15 Vorlagen. Sein geschätzter Marktwert hat sich innerhalb der vergangenen zwei Jahre verzwanzigfacht - von vier auf rund 80 Millionen Euro.
Und jetzt, beim Vorspielen auf der Münchner EM-Bühne mit den Niederlanden gegen Rumänien? Eberl und seine Kollegen beim FC Bayern dürften wieder ganz genau hinsehen. Wie so viele Interessenten.