: Neuers Rückkehr und Umfrage-Störgeräusche

02.06.2024 | 18:31 Uhr
Nach anderthalb Jahren kehrt Manuel Neuer beim Testspiel gegen die Ukraine ins DFB-Tor zurück. Eine Umfrage erzürnt Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Julian Nagelsmann fehlen für das Ukraine-Testspiel noch die vier Spieler aus dem CL-Finale, nahezu gleichwertiger Ersatz steht aber parat. Zudem rückt Manuel Neuer wieder ins Tor.

02.06.2024 | 00:39 min
Manuel Neuer wird im EM-Testspiel gegen die Ukraine (Montag, 20:45 Uhr/ARD) sein Comeback im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft feiern. Bundestrainer Julian Nagelsmann kündigte am Sonntag in Herzogenaurach den Einsatz des 38 Jahre alten Bayern-Profis an.
Manu wird spielen. Er macht einen guten Eindruck. Körperlich ist er in einer guten Verfassung und er hat gut trainiert. Manu hat eine gute und stabile Saison gespielt. Er wird eine sehr gute EM spielen, da bin ich mir sicher.
Julian Nagelsmann, Bundestrainer

Erster DFB-Einsatz seit Katar

Neuer hatte zuletzt beim deutschen WM-Aus Ende 2022 in Katar im DFB-Tor gestanden. Nagelsmann wird weitgehend seine Wunschelf für das EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland aufbieten, die sich im März bei den Siegen gegen Frankreich und die Niederlande gefunden hatte.

Am Montag bestreitet die DFB-Elf das vorletzte EM-Testspiel gegen die Ukraine. Manuel Neuer soll sein Comeback feiern. Das Wetter im neuen Trainingsquartier spielt noch nicht mit.

01.06.2024
In Nürnberg fehlen allerdings noch die Champions-League-Sieger Toni Kroos und Antonio Rüdiger. Der Stuttgarter Waldemar Anton wird für Rüdiger ins Abwehrzentrum rücken, wie Nagelsmann sagte. Pascal Groß ist der Ersatz für Kroos im Mittelfeld. "Die am nächsten dran sind, spielen für die, die fehlen", sagte Nagelsmann.

Toni Kroos bestreitet im Champions-League-Finale seine letzte Partie für Real Madrid. Danach darf der Ausnahmespieler einmal mehr jubeln - zum sechsten Mal in der Königsklasse.

01.06.2024 | 07:45 min
Niclas Füllkrug und Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund stehen nach dem Endspiel in der Königsklasse ebenfalls noch nicht zur Verfügung. Sie sollen wie Kroos und Rüdiger erst am Dienstag ins EM-Quartier nach Herzogenaurach reisen.

Umfrage sorgt für Störgeräusche

Der Bundestrainer hätte am liebsten nur über den EM-Härtetest gegen die Ukraine, das Comeback von Manuel Neuer oder den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz gesprochen, doch eine Umfrage hat ihm die Stimmung ordentlich verhagelt.
Ich war schockiert, dass solche Fragen gestellt werden. Ich finde es rassistisch.
Julian Nagelsmann
Die unliebsamen Störgeräusche waren vor der Begegnung am Montag im Nürnberger Max-Morlock-Stadion somit unüberhörbar. Eine repräsentative Umfrage für die WDR-Sendung "Sport Inside" hatte für Wirbel gesorgt.

Fragestellung ein "Wahnsinn"

Jeder Fünfte (21 Prozent) gab dabei an, dass er es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft spielen würden. Zudem sagten 17 Prozent der Befragten, dass sie es schade fänden, dass der DFB-Kapitän Ilkay Gündogan türkische Wurzeln habe. 
Nagelsmann nannte die Fragestellungen "einen Wahnsinn". Eine Fußballmannschaft könne schließlich "Vorbild sein, wie man verschiedene Kulturen und Hautfarben vereint und an einem gemeinschaftlichen Ziel arbeitet". 

Kimmich: "Absoluter Quatsch"

Co-Kapitän Joshua Kimmich hatte das heikle Thema schon tags zuvor souverän abmoderiert und klare Kante gegen Rassismus gezeigt. "Wer im Fußball aufgewachsen ist", betonte Kimmich, "der weiß, dass das absoluter Quatsch ist".
Quelle: dpa, SID

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