: Wie Deutschland als Gruppensieger abschnitt
24.06.2024 | 10:29 Uhr
Ist der Gruppensieg der DFB-Elf bei der Heim-EM ein gutes Omen? Wie die Nationalmannschaft bisher als Gruppensieger abgeschnitten hat.Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat zum sechsten Mal eine EM-Vorrunde als Gruppensieger abgeschlossen - eine Garantie für den späteren Titelgewinn war das bislang nicht. Ein Rückblick:
EM 1980 - Europameister
Die Tschechoslowakei (1:0), die Niederlande (3:2) und Griechenland (0:0) haben in der Gruppe das Nachsehen, Deutschland zieht direkt ins Finale von Rom ein. Dort trifft Horst Hrubesch doppelt gegen Belgien (2:1) - seine ersten Länderspieltore im Alter von 29 Jahren. "Gewusst" hat es damals der Papst. Bei einer Audienz winkt Johannes Paul II. Hrubesch mit zwei Fingern zu, ein Journalist meint: "Du machst im nächsten Spiel zwei Tore." Das ist zwar vor Griechenland, und Hrubesch zweifelt. Aber dann erfüllt sich die heilige Prophezeiung doch noch irgendwie.
Erstmals bei dieser EM lag die DFB-Elf zurück - die Schweiz blickte dem Gruppensieg entgegen. Erst Joker Niclas Füllkrug köpfte in der Nachspielzeit das Remis.
23.06.2024 | 08:39 minEM 1988 - Aus im Halbfinale
Bei der ersten Heim-EM setzt sich die Auswahl von Franz Beckenbauer gegen Italien (1:1), Dänemark (2:0) und Spanien (2:0) durch. Damals schließt sich das Halbfinale direkt an. Gegen den späteren Europameister Niederlande kommt dort in Hamburg das Aus (1:2), weil Ausnahmestürmer Marco van Basten kurz vor Schluss seinem Schatten Jürgen Kohler erneut entwischt. "Ich habe Marco meine Karriere zu verdanken", sagt der "Kokser", "damals habe ich gelernt, dass ich noch mehr an mir arbeiten muss." Zwei Jahre später ist er Weltmeister.
EM 1996 - Europameister
Auf dem Weg zum dritten EM-Titel bleibt die Mannschaft von Berti Vogts gegen Tschechien (2:0), Russland (3:0) und Italien (0:0) ohne Gegentreffer, weil Andreas Köpke im letzten Duell gegen Gianfranco Zola einen Elfmeter pariert. Über Kroatien (2:1) und England (6:5 i.E.) geht es ins Endspiel von Wembley, wo Oliver Bierhoff per Doppelpack und Golden Goal (2:1) zum Helden wird. Zu verdanken ist diese glückliche Fügung auch Vogts' Frau Monika, die ihrem zweifelnden Mann bei der Nominierung zuflüstert: "Nimm den Olli mit, er wird es dir danken!"
ZDF-EM-Experte René Adler über das "wichtige emotionale Momentum" fürs DFB-Team und die Kadertaktik des Bundestrainers.
24.06.2024 | 05:54 minEM 2012 - Aus im Halbfinale
Gegen Portugal (1:0), die Niederlande (2:1) und Dänemark (2:1) gewinnt eine DFB-Elf erstmals alle drei EM-Gruppenspiele, auch Griechenland (4:2) im Viertelfinale wird letztlich souverän ausgeschaltet - doch dann kommt: wieder mal Italien. Bundestrainer Joachim Löw verzockt sich mit der Idee, Andrea Pirlo von Toni Kroos beschatten zu lassen, Mario Balotelli trifft doppelt. "Es ist nicht hundertprozentig aufgegangen", gibt Löw zu, die Enttäuschung sitze tief und lasse sich "nicht so leicht abschütteln".
EM 2016 - Aus im Halbfinale
Nach Siegen über die Ukraine (2:0) und Nordirland (1:0) sowie dem Unentschieden gegen Polen (0:0) bleibt die DFB-Elf auch im Achtelfinale gegen die Slowakei (3:0) ohne Gegentor. In der Runde der letzten Acht wird Angstgegner Italien im Elfmeterschießen niedergerungen, doch Gastgeber Frankreich ist im Halbfinale (0:2) zu stark. Ein Handspiel von Bastian Schweinsteiger und der folgende Elfmeter von Antoine Griezmann sind der Anfang vom Ende. "Ich kann leider nicht erklären, warum die Hand hoch ging", sagt der Kapitän untröstlich.
Quelle: SID