: Vom Sorgenkind zum Publikumsliebling

von Tim Hensmann
12.03.2024 | 08:17 Uhr
Der FC Arsenal kämpft in der Champions League gegen Porto um das Viertelfinal-Ticket. Dass die Londoner nach mageren Jahren wieder auf Kurs sind, liegt auch an Kai Havertz.
Kai Havertz hatte einen schweren Start in die Saison. Jetzt läuft es für den Arsenal-Spieler - genauso wie für das gesamte Team.Quelle: dpa
Während die Spannung in der Premier League am Höhepunkt angekommen ist und die Fans gespannt auf das Spitzenspiel zwischen dem FC Liverpool und Manchester City blickten, saß FC-Arsenal-Coach Mikel Arteta wohl entspannt mit seinen Kindern vor dem Fernseher.
So kündigte er es zumindest in der Pressekonferenz nach dem 2:1-Sieg gegen Brentford an. Genießen wolle er das Spiel. Und dazu hat er allen Grund, denn Arsenal kletterte durch den Sieg zurück an die Spitze der Liga.

Neues Personal, flexibles Spielsystem und ein Ausnahmecoach: Der FC Liverpool spielt unter Trainer Jürgen Klopp im Jahr nach der Krisensaison wieder ganz oben mit.

25.01.2024 | 14:38 min

FC Arsenal überzeugt in der Offensive

Besonders beachtlich: 2024 gaben die Londoner noch keinen Punkt ab, gewannen sogar die letzten acht Liga-Partien in Folge. Diese Besonderheit gab es zuletzt 2015, damals noch unter Trainer-Legende Arsene Wenger.
Ein genauer Blick auf die letzten acht Spiele zeigt: Arsenal spielt angriffslustig. Das Torverhältnis beträgt 33:4 Tore. Als erstes Team in der Geschichte des englischen Fußballs gewann Arsenal drei Auswärtsspiele in Folge mit fünf oder mehr Toren. Gleich zweimal feierten die Gunners einen 6:0-Auswärtssieg.

Viele torgefährliche Spieler im Team von Arsenal

Viele Spieler im Team von Mikel Arteta agieren torgefährlich. Da fiel selbst der Ausfall des verletzten Mittelstürmers Gabriel Jesus nicht weiter ins Gewicht. Die dadurch erforderlichen Umstellungen im Angriff zahlten sich abermals aus.
Gleich 15 unterschiedliche Spieler haben sich aktuell in Arsenals Torschützenliste eingereiht. An der Spitze dieser Liste steht der Rechtsaußen Bukayo Saka mit 13 Treffern.

Kai Havertz als Stütze

Und auch ein Deutscher ist zu finden: Kai Havertz. Umgerechnet 75 Millionen Euro überwiesen die Gunners am Anfang der Saison an den Stadtrivalen FC Chelsea. Nach seinem Wechsel folgte ein schwerer Start für den früheren Leverkusener, ehe er vor kurzem zurück in die Spur fand. Gegen Brentford am vergangenen Samstag erzielte Havertz seinen achten Saisontreffer, eine Woche vorher war es der 150.000. Treffer der Liga - ein historischer Rekord, der ihm nicht mehr zu nehmen ist.
Sieben Spieltage brauchte Havertz für seinen ersten Treffer - sowohl Coach Arteta als auch die Fans waren unzufrieden. Doch nach der anfänglichen Kritik sind sie in London alle über die Leistungssteigerung in den letzten Wochen erfreut. Havertz glänzt mit Toren. Und das freut besonders die Fans. Wöchentlich feiern sie den deutschen Nationalspieler und besingen ihn mit einem neu gedichteten Song.
Und auch Coach Arteta lobte ihn:
In dem Moment, als er anfing, Tore zu schießen und alles zu laufen begann, fühlten sich die Leute mehr mit ihm verbunden. Es ist unmöglich, ihn nicht zu lieben.
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Mit Mikel Arteta zurück an die Spitze

Arteta, der fünf Jahre das Trikot der Gunners trug und das Team als Kapitän anführte, übernahm im Dezember 2019 das Traineramt. Unter der Leitung des ehemaligen Co-Trainers von Pep Guardiola fanden die Gunners allmählich zu ihrer alten Stärke zurück. Arteta steigerte sich und damit auch das Team. In seiner ersten Saison stand Arsenal am Saisonende noch auf Platz acht.
Ehe das Team die vergangene Spielzeit auf einem beeindruckenden zweiten Platz beendete und nach Jahren in die Champions League zurückkehrte. Doch den Erfolg in der Liga konnten die Nordlondoner zuletzt nicht nahtlos auf die europäische Bühne übertragen.

Durststrecke in der Champions League

Im Achtelfinal-Hinspiel Ende Februar verloren sie gegen den FC Porto durch ein Tor in der Nachspielzeit. Im Rückspiel gegen die Portugiesen steht das Team von Mikael Arteta also unter Druck. Um die Hoffnung Viertelfinale am Leben zu erhalten, muss am Dienstag (Mittwoch ab 23 Uhr alle Highlights live im ZDF) ein Sieg her.
Für Arsenal ist diese Champions-League-Saison eine Besondere. Zum ersten Mal seit sechs Jahren gelang es, sich wieder für die Gruppenphase zu qualifizieren. Die Bilanz davor: Gleich sieben Mal in Folge hieß es Endstation Achtelfinale. Gleich dreimal davon gegen den FC Bayern.
Die letzte Viertelfinal-Teilnahme liegt schon einige Zeit zurück. In der Saison 2009/2010 schieden die Gunners gegen den FC Barcelona aus. Trotz dieser langen Durststrecke gibt es Hoffnung.

Bilanz gegen Porto lässt hoffen

Denn die Erinnerungen an die letzten Duelle gegen den FC Porto sind durchaus ermutigend. In den sieben Aufeinandertreffen hatte fast immer das Heimteam die Oberhand, mit einer einzigen Ausnahme. Im Dezember 2006 endete ein Gruppenspiel in Porto torlos.

Der FC Porto stellt den FC Arsenal vor einige Probleme. In Hälfte eins vergibt Galeno noch eine doppelte Riesenchance, in der Nachspielzeit trifft er per Schlenzer zum 1:0.

21.02.2024 | 02:58 min
Das letzte Duell lieferten sich die beiden Teams im Achtelfinale der Saison 2009/2010. Die Portugiesen gewannen ihr Heimspiel 2:1. Arsenal konnte das Blatt im Rückspiel jedoch mit einem klaren 5:0-Sieg wenden und zog ins Viertelfinale ein. Die Geschichte könnte sich wiederholen.

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