: Ex-DFB-Präsident nimmt Rummenigge in Schutz

30.08.2023 | 08:38 Uhr
Ex-DFB-Präsident Reinhard Grindel sieht in Karl-Heinz Rummenigges Äußerungen im Kuss-Eklat "keine Verharmlosung". Ex-Profi Babett Peter findet die Aussagen hingegen "inakzeptabel".
Reinhard Grindel nimmt Karl-Heinz Rummenigge nach dessen Aussagen zum Kuss-Eklat in Schutz. (Archivfoto)Quelle: Imago
Der frühere DFB-Präsident Reinhard Grindel hat den ehemaligen Fußballspieler Karl-Heinz Rummenigge nach dessen umstrittenen Äußerungen im Kuss-Skandal in Schutz genommen. "Bei Rummenigge muss man sehen: Der sitzt mit Rubiales im Uefa-Exekutivkomitee", erklärte Grindel.
Und der Rummenigge ist ein ganz loyaler Mann. Der ist anständig, durch und durch. Aber er mag nicht öffentlich den Eindruck erwecken, jemandem da was reinzudrücken.
Reinhard Grindel, ehemaliger DFB-Präsident
Die ehemalige Nationalspielerin Babett Peter kritisiert dagegen Rummenigges Äußerungen scharf. Die Olympiasiegerin sagte gegenüber "Sport Bild":
Unangemessen, unnötig und inakzeptabel für einen Mann mit seiner Erfahrung und in seiner Rolle, in der er über Jahrzehnte wichtige Funktionen im internationalen Fußball innehatte und noch heute dem Uefa-Exekutivkomitee angehört.
Babett Peter, ehemalige deutsche Fußballspielerin
Auch die UN kritisiert Rubiales' Verhalten:

Rummenigge hält Kuss für "absolut ok"

Der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales hatte nach dem gewonnenen WM-Finale die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Der ehemalige deutsche Fußballprofi Karl-Heinz Rummenigge hatte Verständnis für Rubiales' Verhalten geäußert.
Der 67-Jährige sagte:
Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er da gemacht hat, ist - sorry, mit Verlaub - absolut okay.
Karl-Heinz Rummenigge, ehemaliger Fußballprofi
Außerdem sei im Fußball Emotionalität wichtig, man solle die "Kirche im Dorf lassen".
In Spanien demonstrieren gleichzeitig Tausende gegen Sexismus im Fußball:

Nach dem Kuss des Verbandspräsidenten Rubiales auf der Siegerehrung nach der Fußball-WM demonstrieren in Madrid Tausende gegen Sexismus im Fußball.

29.08.2023 | 01:58 min

Grindel sieht in Rummenigge-Aussage "Loyalität"

Der 61 Jahre alte Grindel, von 2016 bis 2019 Präsident des DFB, erklärte dazu: "Ich könnte mir vorstellen, dass er das heute anders formulieren würde. Aber ich sehe diese Äußerung mehr als ein Ausdruck von Loyalität gegenüber einem Kollegen, mit dem er zusammen an einem Tisch sitzt, als eine Verharmlosung der Sache selbst."
Babett Peters, die 2007 mit Deutschland den WM-Titel geholt hatte, argumentiert dagegen: "In seiner Position beim FC Bayern ist er zudem auch ein Repräsentant für eine der besten Frauenfußball-Mannschaften Deutschlands und Europas".
Das Zeichen, das er mit seiner total missratenen Aussage auch gegenüber den eigenen Spielerinnen gesendet hat, besorgt mich.
Babett Peter, ehemalige deutsche Fußballspielerin
Rubiales war nach dem Vorfall in Sydney am 20. August vom Weltverband FIFA vorläufig suspendiert worden. Einen Rücktritt lehnt er bislang ab. Erst am Montag hatte der spanische Fußballverband RFEF den 46-Jährigen dazu aufgefordert.

Rubiales: Video soll ihn entlasten

Rubiales sieht sich unterdessen im Kuss-Skandal weiter als Opfer und hat dem Fußball-Weltverband für seine Entlastung ein neues Video zugespielt. Das berichtet die Digitalzeitung "El Espanol" am Mittwoch. In dem angeblich im Teambus der Spanierinnen nach dem Titelgewinn gemachten Clip witzeln einige Spielerinnen in lockerer Atmosphäre über den Vorfall. Auch Hermoso ist in dem Video zu sehen. Mehrere Spielerinnen rufen unter anderem "Kuss, Kuss, Kuss". Als Rubiales an ihnen vorbeigeht, sind "Presi, Presi, Presi"-Sprechchöre zu hören. Rubiales beteuert, dass der Kuss in Einvernehmen geschehen sei und lehnt einen Rücktritt weiterhin ab.
Quelle: dpa

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